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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_9_Presse_OCR
- S.16
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Kurier
„‚Ganz oder gar nicht‘ am Bozner Platz“, Seite 17
„Ganz oder gar nicht“ am Bozner Platz
Innsbruck. Vertreter der Wirtschaft fordern, dass das Siegerprojekt für die Umgestaltung
des Innenstadt-Platzes umgesetzt wird. Die Kostenexplosion stellen sie infrage
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VON CHRISTIAN WILLIM
Wenn in Innsbruck im Vorfeld einer Pressekonferenz
eine „Enthüllung“ angekündigt wird, muss man nach
den politischen Turbulenzen
der vergangenen Jahre das
Schlimmste befürchten.
Es war dann aber letztlich doch nur ein Plakat, das
von Vertretern der Wirtschaft am Mittwoch am Bozner Platz enthüllt wurde. Darauf fordern sie, dass die geplante Umgestaltung dieses
zentralen Platzes zu einer Begegnungszone rasch erfolgen soll. Und zwar sei man
„pro einer Umsetzung des
Siegerprojektes“, betonte Michael Perger, Obmann des
Zentrumsvereins, der die Innenstadt-Kaufleute vertritt.
Von einer abgespeckten
Variante hält er nichts und
meinte dazu: „Ganz oder gar
ILLIM CHRISTIAN
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Die Zukunft des Areals an der Innenstadt-Pforte beschäftigt nicht nur die Kaufmannschaft
nicht.“ Der Entwurf, der im
Rahmen eines Realisierungswettbewerbs gekürt wurde,
steht aber politisch auf der
Kippe. Wie berichtet, ist laut
jüngsten Kalkulationen der
vom Gemeinderat beschlossene Rahmen für die Baukosten von fünf Millionen Euro
nicht zu halten.
Die würden laut Schätzungen des Tiefbauamts auf
8,5 Millionen Euro steigen.
Inklusive Planungs- und anderer Nebenkosten würde
das Projekt demnach mit
9,25 Millionen Euro zu Buche schlagen, hieß es vor
einem Monat von Bürgermeister Georg Willi und Verkehrsstadträtin Uschi
Schwarzl (Grüne). Der Aufschrei folgte auf den Fuß.
„UÜber eine Kostendiskussion kann man jedes Projekt
umbringen“, meinte Thomas
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Hudovernik vom Zentrumsverein, der die Umgestaltung
des Bozner Platzes seit Jahren fordert. Aus seiner Sicht
hat es das Siegerprojekt verdient, umgesetzt zu werden.
Eisiger Gegenwind
Den Unterstützern dieser Variante hat am Mittwoch nicht
nur ein eisiger Wind um die
Nasen geblasen, sondern
auch der Gegenwind einiger
wütender Gegner, die von
einer Kleinfraktion mobilisiert worden waren.
Der Präsident der Ziviltechniker für Tirol und Vorarlberg, Hanno Vogl-Fernheim, hält die Baukostenschätzung indes für weiter
überhöht. Er plädierte dafür,
dass Projekt auszuschreiben,
„damit man Kosten hat, über
die man diskutieren kann.“
Ins selbe Horn blies auch
der Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser (OVP), der sich ebenfalls
für eine Umsetzung starkmachte. Seine Parteifreunde
in der Stadt, sowie Vertreter
der Fraktion Für Innsbruck
sind heute, Donnerstag, zu
einer Gesprächsrunde mit
den Grünen geladen, die eine
Mehrheit für die Umsetzung
des Siegerprojekts suchen. In
zwei Wochen stimmt der Gemeinderat ab.