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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_22_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„De Marchi setzt zum Abschied auf Vivaldi total‘“, Seite 16
De Marchi setzt zum Abschied auf Vivaldi total
Der Leiter der Innsbrucker Festwochen stellte sein 14. und finales Programm vor. Die Nachfolge ist schon geregelt.
Innsbruck - Mit der Musik
Antonio Vivaldis könne jeder
etwas anfangen. Diese Behauptung blieb gestern bei
der Präsentation der 47. Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik unwidersprochen. Mit
dem barocken Gassenhauer
„Die vier Jahreszeiten“ hat Vivaldi ein populäres Werk für
die Ewigkeit geschaffen, das
federleicht ins Ohr geht und
dauerhaft dort verweilt.
Der Name Vivaldi besitzt
Zugkraft, ganz zweifellos. Das
kommende Festwochenprogramm von 11. Juli bis 29. August ist gespickt mit Werken
des venezianischen Meisterkomponisten. Diese Programmierung sei aber nicht
als Zugeständnis an den Geschmack der Massen zu verstehen, versicherte Intendant
P /
Live dabei, wenn auch nur via Zuschaltung. Alessandro De Marchi stellte sein 14. und letztes Programm für die
Innsbrucker Festwochen vor, flankiert von Betriebsdirektorin Eva-Maria Sens und LH Anton Mattle.
Alessandro De Marchi auf
Nachfrage der TT. Vielmehr
will der Maestro den „weniger präsenten“ Opern Vivaldis bei den Festwochen ’23
eine Bühne bieten.
„Olimpiade“ (Premiere am
4.8.), „La fida ninfa“ (14.8.)
und „Juditha triumphans“
(23.8.) stammen allesamt von
Vivaldi. Auch konzertant gibt
er den Ton an, so beim vier-
Foto: Schramek
ten Ambraser Schlosskonzert
im Zusammenwirken mit
Musik von Bach (1.8.) und am
5. August beim Gastspiel von
Il Giardino Armonico.
De Marchi kann „wieder
große Namen“ in Innsbruck
begrüßen“. Countertenor Bejun Mehta, Titelfigur in der
vielfach für sehr gelungen
erklärten „Silla“-Produktion
von 2022, kehrt in „Olimpiade“ an den Inn zurück. Die
FinalistInnen des letzten
Cesti-Wettbewerbs (dessen
Fortbestand gesichert ist), bestreiten „La fida ninfa“ in der
Reihe „Barockoper: Jung“.
De Marchi war beim gestrigen Pressetermin nicht ganz
fit und per Videocall zugeschaltet. Die kommende Auflage der Festwochen ist seine
14. und letzte als künstlerischer Leiter seit dem Amtsantritt 2010. Nachfolger wird Ottavio Dantone, wie De Marchi
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Cembalist und Dirigent.
Dantone ist für fünf Jahre bestellt. Die bisherige Betriebsdirektorin Eva-Maria
Sens steigt zur künstlerischen
Direktorin auf, gleichberechtigt mit dem Italiener.
Der ebenfalls anwesende
LH Anton Mattle, bekanntlich auch für Tirols Kulturagenden zuständig, freute sich besonders „über die
vielen niederschwelligen
Angebote“ der Festwochen
— Gratiskonzerte im Freien,
zwischen Innenstadt und
Arzler Alm. Der LH dankte De
Marchi für „höchste Qualität“
über viele Jahre. Nachfolger
Dantone muss keine Zurufe
aus dem LH-Büro befürchten. Mattle: „Die Politik soll
keinen Einfluss nehmen. Der
Intendant hat freie Hand.“
Die Auslastung der Festwochen lag im Vorjahr bei guten
86 Prozent. Gut möglich, dass
das Zauberwort „Vivaldi“ hier
ein Plus bewirkt. (mark)
Info: www.altemusik.at