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Jahr: 2023

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- S.32

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Bezirksblätter Innsbruck

„Schenkt der Jugend mehr Gehör!“, Seite 8/9

Schenkt der Iugend mehr Gehör!

Bei der 70. Auflage der
Innsbrucker Ausscheidung für den Jugendredebewerb begeisterten
alle TeilnehmerInnen.

VON MICHAEL STEGER

Bereits zum 70. Mal findet heuer
der Jugendredewettbewerb statt.
Neben den Bezirksausscheidungen und dem Landesfinale wird
heuer auch das Bundesfinale in
Innsbruck stattfinden. Um es
dorthin zu schaffen, mussten die
TeilnehmerInnen der Bezirksausscheidung Innsbruck und Innsbruck-Land/Ost am Freitagnachmittag erst einmal die fünfköpfige
Fachjury, der unter anderem die
Innsbrucker Stadträtin Christine
Oppitz-Plörer angehörte, überzeugen. Mit Reden über Klimawandel, Musik, Neid, die Vorzüge
von ChatGPT für Hausaufgaben,
den „Problemwolf“ Handynut-

Ausnahmslos alle TeilnehmerInnen wussten mit ihren qualitativ hochwer-

tigen Reden zu überzeugen.

zung, Glaube, aber vor allem auch
mit ihren sehr persönlichen Texten über die Psyche, Autismus
und die Problemen der Barrierefreiheit gaben die Teilnehmer
tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt.
Die Jury musste neben dem Inhalt auch die Präsentation, den
Aufbau und die Qualität der verwendeten Sprache bewerten. Zusätzlich mussten sich alle Teilneh-

Fotos: Michael Steger

merlInnen im Anschluss an ihre
Redebeiträge auch den Fragen
von Juror Christian Köll stellen.

Beeindruckende Redekünste

Den Sieg in der klassischen Rede
holte sich wie bereits im vergangenen Jahr Juliana Rössler aus der
HTL Anichstraße. Sie machte mit
ihrem Beitrag „Eine Rede über
Reden“ in eindrucksvoller Weise

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Noah Neumann sprach über Barrieren in vielerlei Hinsicht.

auf die manipulativen Kräfte von
Rednern aufmerksam. Auch Noah
Neumann aus dem BRG in der Au
schaffte mit seiner Rede über die
Situation der Barrierefreiheit in
der Öffentlichkeit den Sprung ins
Finale. Speziell mit seinen Ausführungen über die Barrieren in den
Köpfen vieler nicht behinderter
Menschen öffnete er neben den
Augen auch viele Herzen.

Hört der Jugend zu!

Wie letztes Jahr standen auch heuer wieder sehr viele Rednerinnen
mit Beiträgen über ihre eigene
Psyche und der ihrer SchulkollegInnen am Rednerpult. Kollektiv
fragten sie sich, warum es „noch
immer keinen Platz für Idioten“
(so einer der Titel) gibt. An diesem Nachmittag brauchte man
keine Studien heranzuziehen, um
zu sehen, dass die Jugendlichen
enorm unter der Pandemie gelitten haben. Neben dem Fehlen
von Betreuungsplätzen machten
sie auch darauf aufmerksam, dass
das alleinige Zuhören und Wahrgenommenwerden von Erwachsenen schon sehr helfen würde.
Suizide sind in der Gruppe der
Jugendlichen die häufigste Todesursache, gesprochen wird darüber
kaum. Unter der als Rat auf Draht
bekannten Telefonnummer 147
erreichst du als Jugendliche/r
rund um die Uhr jemanden, der
deine Sorgen ernst nimmt.