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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Ansturm auf Gymnasien hält an“, (Nachtrag vom 29.03.2023) Seite 5
30.3.2023

Ansturm auf Gymnasien hält an

In Hall und Innsbruck wollten 972 Volksschüler ans Gymnasium. 90 Prozent schafften
es auch, drei Viertel davon am Wunsch-Gymnasium. Am Land ist die Quote noch höher.

Von Anita Heubacher

Innsbruck — Für viele Kinder
und deren Eltern ist die Zeit
des Wartens nun vorbei. Es
ist klar, wer an welches Gymnasium oder an welche Mittelschule kommt.

1059 Schüler werden ab
Herbst eines der 13 Langform-Gymnasien außerhalb
des Großraumes Innsbruck
besuchen. Für fast alle ist
der Traum, am Wunschgymnasium unterzukommen, in
Erfüllung gegangen. Nur 18
Schülern koönnte kein Platz
an der Erstwunschschule zugewiesen werden. Sie können ihr Glück beim zweiten
Durchgang versuchen. 116
freie Gymnasium-Plätze gibt
es noch tirolweit.

Forc Brn

‚ Der Besuch einer
Mittelschule ist
nicht das Ende der schulischen Laufbahn, es ist
kein Bildungsverlust.“

Paul Gappmaier
(Leiter Bildungsdirektion)

Im Großaum Innsbruck haben sich laut Bildungsdirektion 75 Schüler mehr als im
Vorjahr für eine Aufnahme
in die AHS interessiert. 972
Schüler versuchten ihr Glück.
90 Prozent wurden aufgenommen, 690 Schüler sogar
am Wunschgymnasium. 188
kamen am Zweit- oder Dritt-
Gymnasium ihrer Wahl oder

an einer Mittelschule ihrer
Wahl unter. Nur für 63 Schüler fand sich kein Platz an
einer ihrer Wunschschulen.
„Sie können sich um einen
der 116 freien Plätze an den
Gymnasien im Umland bewerben“, sagt der Leiter der
Bildungsdirektion Tirol, Paul
Gappmaier.

Es ist jedes Jahr dasselbe
Bild. Der Ansturm auf Tirols
Gymnasien ist ungebrochen,
die Kaskade bleibt gefürchtet. Damit ist gemeint, dass
Schüler, falls sie am Wunschgymnasium nicht unterkommen, in die zweite oder dritte
Ebene fallen und dort hoffen müssen, dass die Becken
nicht zu voll sind. Dieses Jahr
wurde medial und politisch
sogar über den Geschwisterbonus diskutiert. Er sei ungerecht gegenüber jenen Kindern, die keine Geschwister
an der Schule, aber alles Einser im Zeugnis hätten.

„Oft reicht ein Neubau einer Schule, um den Ansturm
darauf zu erhöhen“, sagt
Gappmaier. In Innsbruck war
es dieses Jahr das Gymnasium Sillgasse, das besonders
viele Bewerber hatte. „84 Kinder mussten abgewiesen werden.“ Von 32 war die Sillgasse
der Erstwunsch, 39 reihten
die Sillgasse auf Platz 2, 13 auf
Platz3. Welches Kind letzdlich
wo gelandet ist, ist für die Bildungsdirektion nicht einsehbar. Welche menschlichen
Tragödien sich dahinter verstecken, ebenso wenig.

„Wir sind uns bewusst,
dass jedes einzelne Schicksal
zählt“, sagt Gappmaier. „Der
Besuch einer Mittelschule
ist nicht das Ende der schulischen Laufbahn, es ist kein

Bildungsverlust.“ Seit Langem versuchen Behörden
und Politiker, Eltern wie Kinder von den Vorzügen einer
Mittelschule zu überzeugen.
Am Land mit mehr Erfolg als
in der Stadt. Insgesamt hat es
aber keinen Ausgleich oder
keine Annäherung gegel
Gymnasien sind nach wie vor
sehr stark gefragt.

„70 Prozent der Maturanten in Tirol haben eine Mittelschule besucht.“ Die beiden Zweige der Mittelschule,
< A A und N A A AHS‚
würden zudem ein individu-

Seite 3 von 11

63 Schülerinnen haben keinen Platz an ihı

»

PE
Sa mn

elleres Zugehen auf die Schüler ermöglichen, sagt Gappmaier.

In der Oberstufe entspannt
sich das Gerangel um den
Platz an der Wunschschule etwas. Von 3602 Schülern, die in die Oberstufe
und mehrheitich in mittlere
und höhere berufsbildende
Schulen wollen, bekommen
99 Prozent den gewünschten
Platz. Nur 450 Schüler konnten in der Erstwunschschule
nicht unterkommen. Diesen
Schülern stehen aber tirolweit rund mehr als doppelt

rer Wunschschule bekommen. Sie müssen ausweichen.

Foner (Saoch
so viele freie Plätze zur Verfügung.

Paul Gappmaier ist schon
lange im Bildungsbereich tätig. Wie man den Ansturm
auf die Gymnasien etwas eindämmen könnte? Das sei eine politische Frage. Er sagı
aber: „Eltern meinen oft, das
Gymnasium sei das Beste für
ihr Kind, dabei kommen die
oft mit dem Leistungsdruck
nicht zurecht.”

Nächstes Jahr wird sich
schr wahrscheinlich in allen
Bundesländern wieder dasselbe Bild abzeichnen.