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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

regierung zu, der sie von 2013
bis 2022 angehörten?
In Tirol war die Koalition

anfangs bei Weitem nicht so }

umstritten wie im Bund. Auf
kleinerer Ebene hat das Parteilabel nämlich keine so
große Bedeutung und die
ideologischen Unterschiede
spielen keine so große Rolle.
Aber auch in Tirol klappte
die Zusammenarbeit mit der
ÖVP nie zu 100 Prozent,
weil die Grünen viele ihrer
Ziele nicht umsetzen konnten. Gerade beim Ausbau
der Wasserkraft waren sich
die Grünen nie sicher, ob sie
sich für grüne Energie oder
für den Schutz von Alpenlandschaften einsetzen sollten. Es ist aber generell
schwer, als Juniorpartner zu
überzeugen, das trifft nicht
nur auf die Grünen zu.

So entsteht das Bild der
intern zerstritten Grünen

Die Grünen in Tirol waren
schon immer stark verankert.
In Innsbruck stellen sie mit

Willi den Bür ister. Welche Au ungen
können die WKStA-Ermittlungen gegen Willi auf Land
und Bund haben?

Der Einfluss auf den Bund
wird sich in Grenzen halten,
da bis zur Nationalratswahl
noch einiges an Zeit vergehen könnte. Viel bedeutsamer ist, dass weit über die
Stadtgrenzen hinaus das
Bild entsteht, dass die Grünen zerstritten und nicht regierungsfähig sind.

Die WKStA ist derzeit hinter BM G
verlieren laut Habersack wegen der Klima-Aktivisten (0.) keine Wähler.

Gebi Mair sitzt als Landesparteichef fest im Sattel. Warum spiegeln sich die Reibereien in Innsbruck nicht auf
Landesebene wider? Warum
gibt es keine Konkurrenz für
Mair, obwohl das vergangene
Landtagswahlergebnis zu
wünschen übrig ließ?

Die Streitereien in der
Stadtpolitik sind auf sehr
privater Ebene und gehen oft
schon Jahre zurück. Auf
Landesebene ist die Partei
viel geeinter. Das schlechte
Wahlergebnis in der Landtagswahl wird auch nicht direkt Gebi Mair um den Hals
gehängt. Die Grünen sehen
das Ergebnis als schlechtes
Wahlergebnis trotz Gebi
Mair — nicht wegen ihm.

Während bei den Grünen
die Wahlerfolge ausbleiben,

Fabian
Habersack
ist derzeit
am Institut
für Politikwissenschaft der
Uni Innsbruck tätig.

gewinnt die konservative FPÖ
derzeit stark an Stimmen. Ist
dies ein Zeichen dafür, dass

Klimapolitik in großen Teilen
der Gesellschaft zur Zeit
nicht gefragt ist?

Gerade jetzt haben die
Wähler nicht direkt die Klimakrise im Kopf. Vielen Österreichern geht es eher darum, dass sie Geld zum Heizen und für Lebensmittel haben. Bei den Grünen fehlt
auch in gewisser Hinsicht
die Sozialpolitik, wie es bei
der SPÖ oder FPÖ der Fall
ist. Das grüne Kernthema
Klimawandel rückt zur Zeit
etwas in den Hintergrund.

Lehnen immer mehr Leute

in Österreich den Klimaschutz
ab, da sie st vor einem zu
großen Ein in ihr Privatleben haben?

Seite 7 von 14

eorg Willi her (lin

Mittlerweile ist fast allen
Menschen klar, dass der Klimawandel eine riesige Bedrohung ist, sogar sehr rechten Wählern. Mittlerweile
setzt sich allerdings oft die
Ansicht durch, dass Österreich als kleines Land nichts
Eegen den Klimawandel tun

ann. Wenn Großmächte
wie China, Russland und die
USA weiterhin so viele
Emissionen aussgßen.
nützt Klimaschutz in Osterreich nichts, so denken
jedenfalls viele Leute.

„Grünwähler nicht direkt
von Protesten betroffen“

Spielt umstrittener Aktivismus, wie unter anderem jener
der Klima-Aktivisten auf der
Straße, hier auch eine Rolle?
Verlieren die Grünen wegen

dieser Proteste Stimmen?
Den Zusammenhang,
dass die Grünen wegen den
Straßenblockaden Wähler
verlieren, würde ich nicht
herstellen. Grünwähler sind
eher weniger mit dem Auto
und mehr mit Öffis und
Fahrrädern unterwegs, also
somit nicht direkt von den
Protesten betroffen. Außerdem verstehen sie das Anliegen der Aktivisten, auch
wenn viele von der Methode
nicht überzeugt sind. Aber
andere Teile der Bevölkerung, vor allem Pendler aus
der Mittelschicht, können
schnell eine Abneigung
n Klima-Aktivisten und

liımaschutz entwickeln.
Oliver Zenz