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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_4_Presse_OCR
- S.6
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Kurier
KURIER
„Wie Städte gegen das Scooter-Chaos kämpfen“, Seite 18
4.4.2023
Wie Städte gegen das Scooter-Chaos kämpfen
Verkehr. Paris wird die Gefährte nach einer Volksabstimmung ab Herbst verbannen. Andere internationale Städte
experimentieren mit teils ungewöhnlichen Regeln. Auch in Österreich wird debattiert, Wien schärft ab Mai nach
VON ANNA PERAZZOLO
UND SARAH LECHNER
Das Volk hat entschieden.
89 Prozent der Bewohner
der französischen Hauptstadt haben am Sonntag bei
einer Volksabstimmung für
ein Verbot von Leih-E-Scootern in der Stadt votiert. Somit gehören Leih-E-Scooter
in Paris ab 1. September der
Vergangenheit an. Eine radikale Maßnahme.
Lange galt Paris als Musterbeispiel für den Umgang
mit den Gefährten. Eigene
Parkplätze etwa waren gang
und gäbe. Dem Chaos auf
den Bürgersteigen und den
Unfällen habe das laut der
französischen Zeitung Le
Monde aber keinen Einhalt
geboten. Die Pariser wollen
die rund 15.000 Leih-Roller
deshalb nicht länger in ihrer
Stadt.
Einzelfall. Auch in
unterschiedlicher nicht sein.
In London etwa sind Leih-
Scooter erlaubt, private hingegen verboten. Wer sie nutzen will, muss strengen Regeln folgen. Viele andere
Städte im Ausland haben das
Angebot zuletzt stark zurückgefahren. (Mehr siehe Artikel
rechts.)
Kein Wunder also, dass
auch innerhalb reichs
kaum Einigkeit herrscht, wie
mit den E-Scootern umzugehenist.
Kein Thema sind Leih-E-
Scooter derzeit etwa in Salz-
und Graz: Verwiesen
wird an! den fehlenden Platz
ten: „Wir haben das Chaos gesehen, Scooter in Wien
angerichtet haben“, heißt es
ema aus dem Büro der
Grazer Bürgermeisterin
)uduh Schwentner (Grüne).
Dabei soll genau dieses
„Chaos“ in Wien konkret im Mai, Geschichte sein.
Nicht — wie in Paris — durch
eine Verbannung der E-Scoo-
im Jahr 2020 sogar
mur 70 Unfälle
ter, sondern durch strengere
Regeln. So soll das Parken auf
Gehsteigen ab dann gänzlich
verboten werden, stattdessen
muss „platzsparend in der
Parkspur“ (also zwischen den
Autos) oder auf eigenen Abstellflächen geparkt werden.
Bis Jahresende sind 200 dieser Flächen geplant, im Jahr
2024 sollen weitere 100 dazuhommen. helßk es aus d dem
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Leih-Scooter aufstellen darf,
darüber wird derzeit verhandelt: Die Zahl der Anbieter
soll jedenfalls von fünf auf
vier reduziert werden. Die
Ausschreibung läuft noch.
Klar ist bereits, dass die
Zahl der E-Scooter im Stadtinneren reduziert und (im
Gegenzug) in der Peripherie
erhöht werden soll. Details
sind noch nicht bekannt, die
ihl der Leih-Geräte
Ull. Slnu (SPÖ).
Hohe Strafen
Für die Verleiher soll es teuer
werden, wenn die Nutzer die
Scooter nicht ordnungsgemäß
abstellen — die Strafen gehen
bis hin zum Entzug der Lizenz. Wer künftig überhaupt
dürfte sich aber mindestens
halbieren — von derzeit 5.000
auf unter 2.500. An bestimm-
ten Hotspots, etwa bei Spitälern, kommrt ein Fahrverbot.
In Fußgängerzonen sallen die
Scooter die Geschwindigkeit
automatisch drosseln — das ist
via GPS-Ortung möglich.
Deutlich klarer ist die Situarion in Innsbruck, wo das
Leih-System zu funktionieren scheint. Nach Wien war
man 2019 die zweite Stadt in
Österreich, die die Gefährte
erlaubte, 2021 wurde die Anzahl der Scooter sogar angehoben. Zwei Anbieter durfien
je 225 Stück aufstellen, im
Moment diskutiert man über
eigene Abstellflächen.
Von Anfnng an angeplnm
da-
hier an 40 Stationen ausgeliehen und auch wieder zurückgegeben werden. Die erste Bilanz ist positiv: Ein „Traumstart“, sagt Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP).
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Übrigens: Dass die Meinungen über die Roller derart auseinandergehen, liegt
daran, dass viele Menschen
selbst negative Erfah
Regelungen im
Europa-Vergleich
London: Nur leihen ist erlaubt
Drei Anbieter stellen 4.425 Leihgeräte. Wer sie nutzen will, muss
den Pkw-Führerschein haben
man in London mur auf Straßen
und Radwegen
Rom: Weniger ist mehr
Statt 14.500 nun 9.000- Seit
dem 1. Jänner gibt es von bisher
sieben nur noch drei Anbieter für
Leih-Scooter. Beim Abstellen der
Roller auf den markierten Platzen
mass via App ein Foto gemacht
werden, um die Leihe zu beenden
Madrid: 40 Prozent weniger
Von 10.000 werden nur noch
6.000 E-Scooter zur Verfügung
gestellt. Anbieter müssen in der
Lage sein, &e Roller zu lokalisieren — und Nutzer dazu
bringen können, nur in den autorisierten Bereichen im Zentrum
der Stadt zu parken
Niederlande: Sitzen ein Muss
In den Niederlanden sind die
Roller schlichtweg verboten. Der
Grund: Beim
gemacht härten — Suchwon.
Unfälle (siehe Faktenleiste)
und Chaos am Gehweg.
Zudem handle es sich um
„eine recht neue Mobilitätsform“, sagt Klaus Robatsch
vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). „Niemand
weiß so genau, wie damit umzugehen ist.“ Regeln müssten
erst ausprobiert und adaptiert
werden. Erst dann ein
geeignetes Modell gefunden
werden. „Oder“, so Robalsch‚
fläche“. Wie in Paris.
Fahren habe man keine Sitzmöglichkeit
Le Havre: Abstellen oder zahlen
Im Gegensatz zur französischen
Hauptstadt bleiben &e Leih-
Rolber im Nordwesten Frankreichs vorhanden. Um die Gerate
Deutschland: Preise nach Stadt
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von £-Scootern als Ful
eigstuh„ Fafienhiman&er