Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_04_19_Presse_OCR

- S.24

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2023_04_19_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Bezirksblätter Innsbruck

„Bewohner fühlen “, Seite 2, 3

Bewohner fühlen

Mit einer Räumungsaktion in den emeinflächen sorgt die „Neue
Heimat“ für Ärger bei
den Bewohnern.

VON MICHAEL STEGER

INNSBRUCK. Kopfschütteln und
Ärger herrschen unter den Bewohnern der Wohnungen der
„Neuen Heimat“ (NHT) in der
Gumppstraße. Die Allgemeinflächen unter dem Dachboden, die
von den Mietern zum Teil auch
als zugewiesene Stauräume oder
zum Wäscheaufhängen genutzt
wurden, müssen plötzlich freigeräumt werden. Die „Neue Heimat”
hatte die Mieter mit einem Aushang bereits seit Wochen darüber
informiert, dass die Flächen am
Dach und alle allgemeinen Räume
im Keller freizuräumen sind.

Feuerschutz kein

NHT-Geschäftsführer Markus
Pollo führte im Telefongespräch
mit den BezirksBlättern den Feuerschutz als Grund für die Räumaktion an. Wie einer der Mieter,
Alexander Legniti, glaubt, habe
die Aktion keinen feuerpolizeilichen Hintergrund und auch die
städtische Baupolizei weist auf
Nachfrage darauf hin, dass es
jüngst „keine Handlung gab, die
in Verbindung mit den besagten
Wohnungen stand.“ Nach Paragraf
fünf der Tiroler Feuerpolizeiordnung ist nur die Lagerung leicht
brennbarer Dinge, Flüssigkeiten
und Gase verboten. „Was soll ein
Allgemeinraum, wenn nur die
Luft darin bestehen bleiben darf?“,
so Legniti, der in der Stadt auch
durch seine abertausenden Gedichte bekannt ist.

Radkeller nach 80 Jahren weg
Noch absurder sei die Situation in
einem Raum, der seit 80 Jahren als

Fahrradkeller benutzt wird. Nach
Ansicht der „Neuen HEIMAT“ sei
er kein Radkeller, man habe das
laut Pollo nur geduldet, jetzt müssen die Räder raus. Wer sein Rad
versichert hatte, der hat jetzt Pech,
denn die Versicherung haftet nur,
wenn die Räder in versperrbaren Räumen untergebracht sind.
Auch ein Tisch in der Waschküche
eines Hauses, den die Mieter beispielsweise zum Umtopfen von
Pflanzen verwenden, soll jetzt verschwinden - die Waschküche wäre
dann komplett leer.

Räumaktion abgebrochen

Da sich die Mieter der Forderung des Wohnbauträgers Wwidersetzten, rückte vergangene
Woche eine Firma an, um die Allgemeinflächen zu räumen. Die
Mieter kontaktierten die Polizei,
nachdem auch Schlösser eines
Schranks aufgeflext wurden. Daraufhin zog die NHT die Notbremse
und stoppte die Räumaktion. Man

sich schikaniert

habe sich vor dieser mit Juristen
abgesprochen, erklärt Pollo und
ergänzt: „Diese Woche werden wir
das noch einmal intern besprechen und die Situation gerichtlich
prüfen lassen.”

involviert
Pollo bestätigt auch, ein Schreiben von der Schlichtungsstelle
der Stadt Innsbruck erhalten zu
haben. Diese wurde von Mietern
rund um Legniti bereits vor der
Räumaktion eingeschaltet. Man
wird auf das Schreiben antworten,
aufgrund der Rechtsmeinung der
Juristen habe man dennoch mit
der Räumaktion begonnen. Ein
Teil der Mieter findet, dass das „gemein und nicht gemeinnützig”
ist. Legniti weist auch darauf hin,
dass die Menschen in den Sozialwohnungen bereits unter der Teuerung leiden würden, jetzt drohen
ihnen auch noch hohe Kosten für
die Räumaktion und die Miete des
Depots. „Ich weiß nicht, was die

i N

" 24 L U
ıf L I

L

Die Bewohner der Häuser in der Gumppstraße sind verärgert über das

Vorgehen der „Neuen Heimat“.

Entscheidungsträger reitet“, so
Legniti. Pollo erklärt, dass es nur
um die Sicherheit gehe und nicht
um das „Tratzen“ der Mieter. Außerdem weist er auch darauf hin,
dass die Befürchtung mancher
Mieter, die Dachböden könnten
zu Wohnungen ausgebaut werden, falsch sei. „So ein Ausbau
kommt nicht“, versichert Pollo abschließen.

Seite 24 von 32

Michael Steger

MIETER VERÄRGERT