Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_04_19_Presse_OCR

- S.6

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2023_04_19_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Rechtsabbiegen bei Rot hat grünes Licht verdient“, Seite 2

Analyse

Rechtsabbiegen bei Rot
hat grünes Licht verdient

Von Michael Domanig

a steht man vor der roten Ampel,
D gefühlt eine halbe Ewigkeit. Und

das, obwohl an der Kreuzung direkt rechts ein Radweg oder Mehrzweckstreifen weiterführt — man sich also mit
dem motorisierten Verkehr nicht einmal
die Fahrbahn teilen muss. Zeitraubende
Situationen wie diese kennt wohl jede/r,
der oder die in Innsbruck schon einmal
aufs Fahrrad gestiegen ist.

Viele Radfahrende biegen in solchen
Fällen trotz roter Ampel rechts ab - bislang illegal. Denn obwohl die Straßenverkehrsordnung „Rechts bei Rot“ an
geeigneten Kreuzungen seit Oktober ermöglicht, wurde in Innsbruck noch keine
einzige Kreuzung dafür freigegeben.
Immerhin laufen derzeit Prüfverfahren
für sieben mögliche Standorte.

Wenn der Umstieg aufs Rad tatsächlich ein Massenphänomen werden soll

(Innsbruck hat sich einen

ambitionierten Rad-

Lesen Sie dazu mehr
auf Seite 23

michael.domanig@tt.com

Masterplan verordnet), braucht es noch
viele Schritte zur Attraktivierung: Langzeitbaustellen, etwa die katastrophale
Radanbindung des Hauptbahnhofs, sind
ebenso anzugehen wie kleine Maßnahmen.

„Rechts bei Rot“ kann hier ein Puzzlestein sein. Daher ist es sicher richtig, die
neue Maßnahme behutsam und testweise an einigen Kreuzungen einzuführen.
Allerdings —- das räumt sogar die Radlobby Tirol ein - müssen die Radfahrenden
dann auch die Regeln respektieren: vor
dem Abbiegen anhalten, niemanden gefährden, auf Fußgänger achten, die Grün
haben und am Zebrastreifen queren.
Denn sonst wird’s gefährlich.

Wer in Innsbruck unterwegs ist - egal,
ob zu Fuß, im Auto oder radelnd —- weiß
leider, dass es bei einem Gutteil der Radfahrenden mit Rücksicht und Disziplin
nicht weit her ist. Bleibt man als Radfahrer brav hinter Bussen stehen, um Passagiere aussteigen zu lassen, oder lässt
man Fußgänger am Schutzweg queren,
fühlt man sich oft wie ein Alien. Innsbruck - und das gilt natürlich auch für
andere Städte - wäre gut beraten, rasch
eine große Verhaltenskampagne für Radfahrende zu starten. Rechtsabbiegen bei
Rot wäre ein willkommener Anlass.

Seite 6 von 32