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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_29_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Betrunkener von Tram erfasst“, Seite 4
Betrunkener von Tram erfasst
Der Mann wurde verletzt. Ein Passant reagierte schnell und verhinderte Schlimmeres.
Innsbruck — Ein 53-Jähriger
liegt bei einer Innsbrucker
Straßenbahn-Haltestelle am
Boden. Sein Arm ragt leicht
ins Gleis. Die Lenkerin (55)
einer fahrenden Tram übersieht den Mann. Und erfasst
ihn. Er wird verletzt. Passiert
ist das alles am Donnerstagabend im Stadtteil Olympisches Dorf. Weil ein Passant
geistesgegenwärtig reagiert
und den stark Alkoholisierten beiseitegezogen haben
soll, konnte wohl Schlimmeres verhindert werden.
Zu dem Unfall kam es gegen 19.40 Uhr. Die Straßenbahn war in östlicher Richtung unterwegs. Warum die
Fahrerin den Betrunkenen
nicht bemerkte und nicht
abbremste, bleibt vorerst
unklar. Der 53-Jährige sei
von der Garnitur „am rechten Arm schwer verletzt worden und musste in die Klinik
eingeliefert werden“, heißt
es von der Exekutive. Martin
Baltes, Geschäftsführer der
Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB), sagt, dass der Mann
großes Glück hatte. „Nach
unseren Informationen hat
ein zufällig Anwesender
rechtzeitig gehandelt und
den Herrn, dessen Arm zwischen Bahnsteigkante und
Straßenbahn geraten war,
weggezogen.“ Kaum auszudenken, was sonst passiert
wäre, meint Baltes. Die Polizei konnte den Einsatz eines
Helfers gestern auf Nachfrage weder bestätigen noch dementieren — im Erstbericht
sei er nicht erwähnt.
Zwischenfälle, bei denen
Menschen von einer Tram
gestreift oder gar mitgerissen
werden, kommen „glücklicherweise nicht so häufig
Dass in Innsbruck Menschen von einer Straßenbahn gestreift oder mitgerissen werden, passiert etwa zwei- bis dreimal im Jahr.
vor“, sagt der IVB-Geschäftsführer. „So im Schnitt passiert das etwa zwei- bis dreimal pro Jahr. Meistens dort,
wo viele Leute unterwegs
sind, wie beispielsweise zu
den Stoßzeiten am Termi-
„ Passieren Unglücke,
wird unseren
Fahrerinnen und Fahrern
interne und externe Hilfe
angeboten.“
Martin Baltes
(IVB-Geschäftsführer)
Symbakoto: Rka Fal
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nal oder beim Hauptbahnhof.“ Bei den Bussen, die in
der Stadt verkehren, sei diese
Zahl etwas höher, aber „insgesamt machen Stürze von
Passagieren, die sich innerhalb der Fahrzeuge ereignen,
das Gros der Unfälle mit Verletzten aus“.
Für Tram- wie auch Bus-
Lenker ist es extrem belastend, wenn sie in Situationen geraten, bei denen
Menschen — selbstverschuldet oder nicht - zu Schaden
kommen. „Passieren Unglücke, wird unseren Fahrerinnen und Fahrern interne und
externe Hilfe angeboten. Im
Haus gibt es speziell ausgebildete Kollegen, die in diesen Fällen sofort für Gespräche zur Verfügung stehen.
Das hilft dabei, erst einmal
wieder runterzukommen
und sich zu beruhigen“, berichtet der IVB-Chef. Reiche
das nicht aus, gebe es zudem
die Möglichkeit, mit Experten von außen zu reden. Dieses System sei etabliert und
werde gut angenommen,
sagt Baltes. „Mir wäre kein
einziger Fall bekannt, bei
dem das nicht funktioniert
hat.“ (bfk)