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Jahr: 2025

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Kronenzeitung

„‚Super-Mario‘ - und was vom Kuchen noch übrig ist“, Seite 20

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MARKUS GASSLER

Tiroler Politik
Inoffiziell

orgen ist es so weit:

Wirtschaftslandesrat

Mario Gerber wird
zum Stadtparteiobmann von
Innsbruck gewählt. Dieser
Schritt des einst als große
Zukunftshoffnung gefeierten Hoteliers hat viele überrascht, ist doch die Stadt-
OVP von Innsbruck seit
Jahren das Problemkind der
Tiroler Schwarzen. Angefangen hat der Abstieg — zuletzt bis fast in die Bedeutungslosigkeit — mit dem
Auftreten des späteren Landeshauptmannes und OVP-
Landesobmannes _ Herwig
van Staa. Der Doppeldoktor
und Schwiegersohn des legendären Eduard Wallnöfer
hat 1994 mit seiner Bürgerliste „Für Innsbruck“ seinen
Vorgänger Romuald Niescher aus dem Amt gefegt.
Die Innsbrucker OVP war
damit marginalisiert. In den
Händen von nicht übermäßig charismatischen Obleuten wie Eugen Sprenger,
Franz Gruber (die „ewige Zukunftshoffnung“ der OVP)
und Christoph Appler dümpelten die Schwarzen dahin
und mussten zusehen, wie
zuerst Hilde Zach und Christine Oppitz-Plörer, dann der
Grüne Georg Willi und nun
der verstoßene Johannes Anzengruber _ Bürgermeister
von Innsbruck wurden.

Als bisher größter Tiefpunkt erwies sich die Fusion
von Für Innsbruck, Seniorenbund und der Stadt-OVP
unter Florian Tursky bei den
letzten Gemeinderatswahlen. Die Konservativen in
Innsbruck sind heute eine
Kleinstpartei. Auch der VP-
Gemeinderatsklub ist mittlerweile wieder mehr gelb als
schwarz — sprich, fest in der

Foto: Christof Birbaumer

„Super-Mario“ — und was
vom Kuchen noch übrig ist

Wirtschafts-LR Gerber braucht dringend eine Hausmacht. Weil er

den Wirtschaftsbund verloren hat, versucht er es mit der Stadt-VP.

Hand von „Für Innsbruck“.
Und genau deswegen fragen
sich viele, warum sich Gerber das antut und er die Sanierung der darniederliegenden Stadtpartei anstrebt.

Das Ziel ist und bleibt
der Landeshauptmann

Die Antwort ist einfach:
Gerber hat sein Ziel, ganz an
die Spitze des Landes und
der OVP zu kommen, noch
nicht aufgegeben. Trotz
eines herben Rückschlages —
Stichwort Niederlage bei der
Wirtschaftsbundwahl gegen
Barbara Thaler (und Franz
Hörl). Seither ist er auf der
Suche nach einer neuen
Hausmacht. Bei seiner Suche war die Stadt-OVP si-

cher nicht seine erste Wahl.
Doch er musste sich damit
begnügen, was vom schwarzen Kuchen noch übrig ist —
nämlich der Stadt-VP.

Stadt-VP als Sprungbrett
für höhere Politik- r

So hat sich schon die Suche
nach Mitstreitern für die
Stadtpartei sehr schwierig
gestaltet. Dass er zum Beispiel die Zentralbetriebsratsobfrau von Swarovski,
Selina Eder, in sein Boot geholt hat, hat viele Konservative in der Stadt verwundert.
Zumal die dienstfrei gestellte Betriebsrätin die Stadt-
VP eher nur als Zwischenstopp sieht. Von AK-Präsidentin über Landtagsabge-

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ordnete bis hin zum Nationalrat — der jungen Frau
werden große Ambitionen
nachgesagt. Und auch zwei
der weiteren drei designierten Stellvertreter (Sophia
Quirchmair und Julian Margreitter) fielen bisher politisch nicht auf. Lediglich NR
Jakob Grüner kennt man.
Doch der gebürtige Otztaler
wird sich wohl mehr um
Wien als um Innsbruck
kümmern müssen. Fazit:
Keine einfache Aufgabe für
Gerber. Doch vielleicht
kann „Super-Mario“, wie
ihn seine Fans gerne nennen, mit seinem Ehrgeiz
doch noch übernatürliche
Kräfte mobilisieren. Die
wird er dringend brauchen!