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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_2_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Vortragsabend zu Wehrmachtsdeserteuren“, Seite 23
Vortragsabend zu Wehrmachtsdeserteuren
Innsbruck —- Ein bis heute denkbar brisantes Thema
steht am Donnerstag, den 4.
Mai, im Bürgersaal des Alten Innsbrucker Rathauses,
Herzog-Friedrich-Straße 21,
im Fokus (ab 18 Uhr): „Wehrmachtsdeserteure in Innsbruck. Geschichte und Erinnerung“ lautet der Titel eines
Vortrags von Historiker Peter Pirker (Institut für Zeitgeschichte, Uni Innsbruck).
Er stellt Ergebnisse des Forschungsprojektes „Deserteure der Wehrmacht in Ti-
rol. Verweigerungsformen,
Verfolgung, Solidarität, Vergangenheitspolitik in Tirol“
(2019-2022) vor und wirft die
Frage einer sach- und zeitgemäßen Erinnerung an Deserteure und ihre HelferInnen in
Innsbruck auf.
Mindestens 130 Soldaten
aus Innsbruck desertierten
im Zweiten Weltkrieg aus der
Wehrmacht, an die hundert
andere Desertierte hielten
sich (vorübergehend) in der
Stadt auf. Zugleich war Innsbruck ein wichtiger Gerichts-
und Haftort der Militärjustiz
mit einer eigenen Hinrichtungsstätte am Paschberg.
Obwohl Deserteure 1945 als
Pioniere des Tiroler Widerstandes galten, dominierte
sehr bald ein negatives Bild —
der Kampf um Anerkennung
dauerte viele Jahrzehnte.
Nach Pirkers Vortrag folgt
eine Podiumsdiskussion mit
Christina Müller (Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Forschungsprojekt „Die Vergessenen vom
Paschberg“) und Horst Schrei-
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ber (_erinnern.at_), moderiert
von Ingrid Böhler (Institut für
Zeitgeschichte). (TT)
Peter Pirker führt i seine Forschungsergebnisse ein. Foto: Falk