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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_3_Presse_OCR
- S.41
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Bezirksblätter Innsbruck
„Strompreis wird angepasst“, Seite 14, 15
3.5.2023
Strompreis wird angepasst
Die geringe Wasserführung in Flüssen und die
hohen Beschaffungskosten stellen die IKB
vor Herausforderungen.
„Die sichere und verlässliche
Stromversorgung für die Kundinnen und Kunden in der Region
zu fairen Preisen hatte für die IKB
immer oberste Priorität. Um diese Versorgung auch in Zukunft
gewährleisten zu können, ist die
gesunde wirtschaftliche Entwick-
lung der IKB Voraussetzung“, erklärt IKB-Vorstandsdirektor Helmuth Müller. Bis jetzt habe man
den Strompreis vor allem über
den Winter stabil gehalten und,
anders als andere Anbieterinnen
und Anbieter, keine Preiserhöhung durchgeführt. Jetzt gehe es
aber nicht mehr anders. „Wir laden unsere Kundinnen und Kunden per Brief ein, zu einem neuen Produkt zu wechseln und den
geänderten Lieferbedingungen
zuzustimmen. Die Mehrkosten
daraus belaufen sich, für einen
Innsbrucker Durchschnittshaushalt, unter Berücksichtigung der
Strompreisbremse auf neun Euro
im Monat“ betont Müller.
Umsatz
Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) erwirtschaftete
im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 225,6 Millionen. Das ist
ein Plus von ı9 Prozent. Einen
deutlichen Rückgang gab es hin-
gegen beim Ergebnis. So sank
der Jahresüberschuss um fast 22
Prozent auf 24,6 Millionen Euro.
„Ein Hauptgrund für diesen deutlichen Rückgang ist die geringe
Wasserführung in unseren Flüssen wie der Sill und der Ruetz, das
war der niedrigste Wert seit über
30 Jahren. Das führte dazu, dass
die Erzeugung aus unseren elf
Wasserkraftwerken im Jahr 2022
bei nur 280 Millionen Kilowattstunden lag und damit um 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau“,
erläutert Helmuth Müller. In
Summe mussten zusätzlich über
40 Millionen Kilowattstunden auf
dem Markt zugekauft werden. Die
schwache Wasserführung war für
die IKB nicht vorhersehbar und so
mussten am Spotmarkt bis zu 90
Cent pro Kilowattstunde gezahlt
werden. „Diese toxische Mischung
aus Wassermangel und extrem
hohen Beschaffungskosten belastete die IKB 2022 mit über 15 Millionen Euro“ erklärt Müller.
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Teurer Stromzukauf
Verschärfend kam der hohe Kundenzuwachs dazu. Die Zahl der
Stromkundinnen und -kunden
stieg um 2.000 auf rund 82.000.
Der Grund: Mitbewerberinnen
und -bewerber kündigten Verträge bzw. erhöhten die Preise dermaßen, dass viele Haushalte und
Betriebe wieder zur IKB wechselten. „Wir freuen uns über jede Kundin und jeden Kunden. In diesem
Fall konnten wir die ungeplanten
Strommengen aber nicht im Vorlauf über einen längeren Zeitraum
günstig beschaffen und mussten
diese ebenfalls zu hohen Preisen
kurzfristig zukaufen“, so Müller.
Die wirtschaftliche Entwicklung
hat sich auch im Jahr 2023 fortgesetzt. Im ersten Quartal lag das Ergebnis im Stromvertrieb und aus
den eigenen Wasserkraftwerken
bei minus 4,4 Millionen Euro. Die
Aussichten sind unsicher. Müller:
„Aufgrund der geringen Niederschläge im Winter müssen wir mit
Die IKB erwirtschafteten 225,6 Millionen Euro im Jahr 2022. Foto: IKB
weniger Schmelzwasser in den
nächsten Monaten rechnen.“ Die
Ausweitung der Eigenproduktion
bleibt weiterhin eines der großen
Ziele. So verfolgt die IKB neue
Wasserkraftwerksprojekte und
errichtet für Kundinnen sowie
Kunden und auf eigenen Standorten Photovoltaikanlagen. Bei den
Anlagen besteht derzeit eine hohe
Nachfrage.