Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_4_Presse_OCR
- S.12
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
Die Grüne
Innsbrucker
Gemeinderätin
Janine Bex war
mit Baby und
Bierflasche in
der Sitzung -
Provokation ä
la Grüne eben.
er Innsbrucker Ge-
meinderat — bestehend aus 40 gewählten Mitgliedern — ist
seit Monaten für rraschungen und Schlagzeilen
gut. Zumindest einige seiner Mandatare. Leider
handelt es sich dabei nur
selten um positive. Zuletzt
stand ein Auftritt der Grünen Janine Bex im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zur Erinnerung: Die
Gemeinderätin kam mit
Baby und Bierflasche (Inhalt alkoholfrei) ausgestattet ihrer Rolle als Volksvertreterin nach. Das mag
für die einen belanglos und
„eh schon wurscht“, für andere absolut geschmacklos
und für den ganz anderen
gar eine Anzeige bei der Jugendwohlfahrt wert sein.
Was es aber sicher war: Geplante Provokation. Provokation, die die Grünen seit
jeher beherrschen und auf
die manche eben immer
wieder reinfallen, obwohl
es diese schon 1990 gab.
Damals sorgte die Nationalratsabgeordnete Christine Heindl für weit über Osterreich hinausgehende
Schlagzeilen, als sie im
Parlament ihr Baby stillte.
„Busen raus im Hohen
Haus“, echauffierten sich
manche. Das ist 33 Jahre
her - und scheinbar regt ein
Baby immer noch mehr auf
als die wichtigen Themen,
die die Bürger tatsächlich
in Aufregung versetzen. In
Deutschland waren die
Grünen, was Provokation
betrifft, schon viele Jahre
voraus. Es wurde in den
1980er-Jahren im Bundestag gestrickt — ob aus purer
Langeweile oder nicht,
spielt keine Rolle.
„Provokation pur in Grün-Kultur“, Seite 22
E
3
$
®
z
S
s
®
CLAUS MEINERT
Tiroler Politik
Inoffiziell
Provokation pur
in Grün-Kultur
SPÖ-Gemeinderätin Heisz stellt klar,
dass es ihr nie um Babymitnahme ging
5
a
/
SPÖ-Heisz: „Nicht das Bab ,
sondern Bier war Problem.
Im Zuge des großen Bex-
Wirbels kam vor allem die
ansonsten eher ruhige Innsbrucker SPO in die Bredouille, geriet unter Druck.
Das führte soweit, dass eine
öffentliche Entschuldigung
bei Bex folgte. Gemeinderätin Irene Heisz (SPÖ) stellt
nun aber klar, dass es bei
ihrem Zwischenruf niemals
auch nur im Ansatz um das
Baby, sondern rein um die
Bierflasche ging. Und stellt
die wohl berechtigte Frage
in den Raum, was denn wäre, würden alle 40 Gemeinderäte am Tisch sitzend an
einer Bierflasche saugen?
Heisz: „Das Bild wäre verheerend. Den vollkommen
berechtigten Aufschrei der
Medien und der Bevölkerung möchte ich mir nicht
Seite 12 von 18
D
einmal vorstellen. In welchem Beruf, an welcher
5 Arbeitsstelle, ist es heutzu-
tage auch nur ansatzweise
vorstellbar, eine Bierflasche
am Schreibtisch stehen zu
haben und daraus zu trinken? Am _Gemeinderatstisch sitzend, aus einer Bierflasche zu trinken, ist respektlos der Institution Gemeinderat gegenüber und
ebenso respektlos gegenüber den Wählern. Die katastrophale Vorbildwirkung
in einem Land, in dem Alkohol als Volksdroge Nummer eins gilt, sei nur nebenbei erwähnt.“ Ihr Fazit: Das
Verhalten von Frau Bex
zeuge schlicht und ergreifend vom Fehlen eines Mindestmaßes an allgemein anerkannten Manieren und
Bewusstsein dafür, dass es
„einen Unterschied zwischen zum Beispiel einem
Grillfest oder der eigenen
Wohnzimmercouch und
einer öffentlichen Gemeinderatssitzung gibt und geben muss“,
Dem ist nichts hinzuzufügen, außer, dass die Grünen
wieder einmal perfekt die
Täter-Opfer-Umkehr
schafften und beim Maßregeln der OÖffentlichkeit zwar
gerne die Nummer eins
sind, Regeln für sich selbst
aber außer Kraft setzen,
wenn es denn notwendig ist.