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6020 Stadtmagazin

„Über das Nett-Sein“, Seite 3
11.5.2023

Editorial

Über das Nett-Sein

@ Michael Steinlechner

it unserer nicht handlungswilligen Stadtregierung und dem ob
des ständigen Hickhacks müden
Bürgermeister haben"s wir Innsbrucker in Sachen Politik wirklich
nicht leicht. Da könnte man doch
glatt übersehen, dass fehlende Führungsstärke auch
eine Stufe höher, nämlich im Land Tirol, zunehmend um
sich greift.

Ein gutes halbes Jahr ist es her, dass Toni Mattlie
als neuer Landeshauptmann von Tirol angetreten ist,
um zu zeigen, dass die ÖVP auch anders kann. War sein
Langzeitvorgänger Günther Platter vor allem dafür in
der Kritik, nicht allzu gerne personell durchzugreifen,
kann man heute allerdings schon so viel sagen: Günther Platter war im Verhältnis zu Toni Mattle ein harter
Hund., Wer so nett ist wie der neue Landesvater, kann
anscheinend keine unangenehmen Entscheidungen
treffen, wie folgende Beispiele eindrucksvoll zeigen:

1. Das GemNova-Debakel

+ Wos passiert ist; Der Gemeindedienstleister hot oum Markt
private Unternehmen unterboten, um an Auftröge zu kammen. Auf diese Weise sind Millonen Schulden entstanden, die jetzt wicderum Ger Steucrzahler (also die Unternehmen, die zuvor unterbaten wurden] tragen MUuSS

+ Wos_Toni _Mottle tun _ hatte mussen: Den Geschaftsführer
entfernen, den politisch Verantwortlichen in Pension schickon und die GemNova sanicren, verkleinern und transparent neu aufstellen.

+ Wos Tonı Maottle getan hot: Die GemNova ın den Ausgleich
schicken und so Millionen on Schulden loswerden. Abwickeln darf des die Peorson, die das Debakel mitvorursacht
hat — nämlich der Geschaftsführer der GemNova, der
weiterhin im Amt ist und domit auch weiterhin 17.500 Euro
brutto ora Monat kasstiert, Politisch gob es Disher keine
Konsequenzen,

2. Das Lebensraum-Dilemma

+ Wos passiert ist: Die Tirol Werbung, die Standortagentur
und das Agrarmmarketing wurden als Lebensraum Tirol
Holding unter der Leitung von Josef Margreiter vereint.
Das Konstrukt hot bisher nur gekostet und wenig gebracht, Die Idees darf aktuell als gescheitert bezeichnet
werden.

- Wos i al Ü ; Sich bei Josef Margreiter für seine Jahrzenntelangen Dienste für den Tourismus bedanken, den WVertrag, der ohnehin Ende des
Jahres ausläuft, nicht verlängern und doafür sorgen, dass
jemand Neues mit frischem Elan die Halding aus der
Krise führt,

+ Wos Toni Mattle getan hat: Der Landeshauptmann hot die
Prableme der Holding orkannt und safort reagiert. SoOiNC
Lösung: Josef Margreiter. Denn wer könnte die Holding
besser aus der Krise führen als derjenige, der sie dorthin
gebracht hat?

3, Das Tratter-Paradoxon

« Wos _passlert Ist: Jahannes Tratter war Landesrat In der
letzten Regierung und ist jetzt Landtagsabgeordneter.
Kürzlich hat er 15 Wochen Urlaub am Stück genossen
und sich dann als Geschäftsführer der Neuen Heimat —
einem öffentlichen Wohnboutröger — beworben.

+ Waos Toni Matile tun hötte müssen; Dos Urlaubsverhalten
verurtellen und erklären, dass Cr keine VErsorgungspoS-
ten fur Politiker unterstützt. die diese nicht einmol brauchen. Tratter steht kurz vor der Pension und verdient als
Landtagsabgeordneter 7,500 Euro brutto pro Monat,

- Wos _ Ton! Matlie_getan _ hat! Erst dos Urlaubsverhalten
verteidigt und dann — gar nichts, Bald wird man erfahren.
wer der neue Chef der Neuen Heimot wirc, und es wöre
eine große Überraschung, wenn dieser nicht Jahannes
Tratter hieße.

4. Die Langzeit-Innsbruck-Misere

- Wos pyssiert ist: Innsbruck hat seit Jahren kein eindeutiges bürgerliches Angebot. Die Innsbrucker ÖVP streitet intern, Für Innsbruck mit Christine Oppitz-Plorer ist
hauptsächlich damit beschöftigt, unseren Bürgermeister
zu quälen, und die Gefahr, dass die nächste Wahl nichts
besser macht, wird immer größer und wahrscheinlicher.

+ Wos Toni _ Mattle _ tun _ sollte: Endlich auf den Tisch hoauon, die bürgerlichen Listen zusammenführen und einen
wahlbaren Spitzenkandidaten für seine Landeshauptstadt prösentieren.

- Wos _ Toni _Mottla _ tun wird; Wir werden es sehen und
laossen uns geme überraschen.

m.steinlechner#6020stadtmagazin.at

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