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Tiroler Tageszeitung

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„Die Hochschülerschaft als Karrieresprungbrett“, Seite 6

13.5.2023

Die Hochschülerschaft als Karrieresprungbrett

Von Barbara Neßler (Grüne) bis Markus Wallner (ÖVP): Viele Politikerlaufbahnen nahmen in der Innsbrucker ÖH Fahrt auf.

Von Raul Schramek

Innsbruck - Mehr als nur Studierendenvertretung — die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) gilt auch als
Karrieresprungbrett für Posten in Politik und Verwaltung.
Was wurde aus ehemaligen
Innsbrucker Funktionären?

Etwas länger als ein Jahr war
der Jus-Student Daniel Müller
Innsbrucker ÖH-Vorsitzender,
ehe er vergangenen Dezember
seine Funktion zurücklegte.
Nur wenige Monate später
arbeitet Müller im Innsbrucker Rathaus als Büroleiter
von Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP). Seine
ehemalige Position in der ÖH
sieht er aber nicht als Karrieresprungbrett. „Ich kenne
Johannes Anzengruber noch
aus der Zeit, als er Wirt auf
der Arzler Alm war.“ Als ÖH-
Vorsitzender habe er dann
wieder mit dem Vizebürgermeister zusammengearbeitet.
Dann sei dieser auf der Suche
nach einem Büroleiter gewesen und habe ihn gefragt. Politische Ambitionen hat Müller
aber nicht. „Da ich deutscher
Staatsbürger bin, strebe ich
kein politisches Amt in Österreich an.“ Auch sei er kein Mitglied einer Partei.

In seiner ÖH-Zeit engagierte sich Müller für die Aktions-

Sowohl Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner als auch Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler waren in der OH aktiv. Fow: imago, Rudy De Mocr/TT

gemeinschaft (AG), die über
Jahre die ÖH Innsbruck dominiert und sich selbst als unabhängige Fraktion sieht. Immer
wieder aber machen ehemalie Funktionäre der AG in der
VP und ihrem Umfeld Karriere. So war etwa Vorarlbergs
Landeshauptmann Markus
Wallner (ÖVP) während seiner
Studienzeit AG-Chef und ÖH-
Vorsitzender in Innsbruck.
Eine der linken Fraktionen,
der Verband Sozialistischer
StudentInnen (VSStÖ), macht
gar kein Geheimnis aus ihrer Verbindung zur SPOÖ. Ist
doch der VSStÖ sogar in den

Parteistrukturen der Sozialdemokraten verankert. 2005
wurde die damalige VSStÖ-
Aktivistin Karin Blum die erste linke ÖH-Vorsitzende in
Innsbruck. Wenig später zog
sie für die SPÖ in den Innsbrucker Gemeinderat ein. „Somit
war meine ÖH-Zeit schon ein
bisschen ein Sprungbrett in
die Politik“, sagt Blum. Später
verließ sie Innsbruck der Liebe wegen und zog nach Niederösterreich. Dort heiratete
sie ihren Parteigenossen und
Traiskirchner Bürgermeister
Andreas Babler. Heute arbeitet
Blum bei den SPÖ-nahen Kin-

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derfreunden. Daneben ist sie
SPÖ-Gemeinderätin in Traiskirchen und war auch Kandidatin bei den Nationalratswahlen. „Die Politik hat mich
also nicht losgelassen.“

Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS)
werden von den Grünen finanziert, sind aber nicht in die
Parteigremien eingegliedert.
In ihrer Studienzeit engagierte sich die grüne Klubobfrau
Sigrid Maurer bei GRAS und
stieg zur bundesweiten ÖH-
Vorsitzenden auf. Die Vorarlbergerin Barbara Neßler
fungierte bei den ÖH-Wahlen
2017 in Innsbruck als GRAS-
Spitzenkandidatin. Später zog
sie für die Grünen in den Innsbrucker Gemeinderat ein, seit
2019 sitzt sie im Nationalrat.

Ihre ÖH-Kandidatur sieht
Neßler nicht als Karrieresprungbrett, aber als Vorteil:
„Ich habe viel gelernt, konnte
politisch arbeiten und kreativ
sein.“ Sei es das Planen von
Veranstaltungen, die Teilnahme an Podiumsdiskussionen oder das Formulieren
von Wahlplakaten. „Diese Erfahrungen waren prägend“,
sagt Neßler. Und ihre Familie
mischt auch weiter im Innsbrucker ÖH-Wahlkampf mit.
Heuer trat Barbara Neßlers
Schwester Sophia bei der ÖH-
Wahl für die GRAS an.