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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_16_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Gute Zeiten, schwere Zeiten“, Seite 21
Gute Zeiten, schwere Zeiten
Der Rechnungsabschluss der Stadt Innsbruck für 2022 war der beste seit Langem. Doch
heuer und in den nächsten Jahren wird es enger, vor allem weil die Bundesmittel sinken.
Innsbruck — „In Summe sehr
erfreulich”: So fasst BM Georg
Willi (Grüne) den gestern
präsentierten Rechnungsabschluss der Stadt Innsbruck
für das Jahr 2022 zusammen. Finanzdirektor Martin
Rupprechter hob aus dem dicken Zahlenwerk - im Oktober
noch vom Gemeinderat abzusegnen — vor allem den satten
Überschuss von 86 Mio. Euro
bei der operativen Gebarung
(Einnahmen- und Ausgabenrechnung) hervor. Zu verdanken ist dieser einerseits
steigenden Einnahmen: Vor
allem die Abgabenertragsanteile des Bundes sprudelten
kräftig, aber auch die Kommunalsteuer: „Die Betriebe
haben auch über die Corona-
Zeit gut gewirtschaftet”, bilanziert Rupprechter.
Dazu kamen Minderausgaben, etwa beim Personal:
„Neuaufnahmen im städtischen Dienst gestalteten sich
schwierig, das gilt derzeit ja für
den Arbeitsmarkt generell”, so
Rupprechter. Auch die millionenschwere Bauverbotsablöse für den MCI-Neubau wurde 2022 noch nicht schlagend.
Im Vorjahr hat die Stadt
nur ein neues Darlehen aufgenommen (das vorletzte für
die Patscherkofelbahn), nahm
zudem Tilgungen von knapp
Sinkender Schuldenstand, mehr !iquide Mittelt: Zumindest was das Finanzjahr 2022 angeht, war Finanzdirektor
Martin Rupprechter (1.) und Bürgermeister Georg Willi durchaus zum Lächeln zumute.
5 Mio. Euro vor. Somit stieg
die freie Finanzspitze — sie
zeigt den Spielraum für neue
Investitionen — deutlich. Der
Schuldenstand hat sich zuletzt erheblich verringert, von
181,5 Mio. Euro Ende 2020 auf
nunmehr 164,8 Mio. Euro.
2023 steigen die Schulden
laut Budget allerdings wieder
auf ca. 180 Mio. Euro — wobei
Willi betont, dass er dies „in
einer Mischung aus gutem
Wirtschaften und der hohen
Verantwortung unserer Ämter beim Budgetvollzug” möglichst verhindern wolle.
Apropos 2023: Da wird die
Finanzlage schwieriger, vor
allem weil die Abgabenertragsanteile des Bundes „im
Fallen sind“, wie Rupprechter
betont. Er schärft der Stadtpolitik ein: „Wir hatten zum Jahreswechsel eine gute Liquidität, das heißt aber nicht, dass
wir viel ausgeben können.”
Der „Booster”, den man sich
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Foez Mctaat Dormang
für 2023 geschaffen habe, werde schrumpfen.
Eine Hiülfe bei neuen Investitionen sei die zweite Tranche
aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Bundes, erklärt Willi, für 2023/24
in Summe 16,8 Mio. Euro. Er
kritisierte, dass eine Gemeinderatsmehrheit zuletzt etwa
beim Vorplatz des Hauses der
Musik und beim Bozner Platz
„Millionen an Förderungen
liegengelassen” habe. (md)
......................
Wichtigste Zahlen
Die Summe der operatwen
Einzahlungen lag 2022 bei 504,3
Mio. Euro, jene der Auszahlungen
bei 4182 Mio. - ein positiver
Saldo von 86 Mio. Euro. Vor allem
dıe Abgabenertragsanteile des
Bundes (+15,5 Mio. Eura) und die
Kommunalsteuer (+3,3 Mio. Euro)
fiossen kräftiger als erwartet.
Zieht man vom Saldo das neue
Direktdanehen für die Patscherkofelbahn und die Tägung der sest#-
chen Dariehen ab, blieb 2022 eine
freie Finanzspitze (- Spielraum für
neve Investitionen) von 74,4 Mio.
Euro - ein Pus von 47,6 Mio. Eurmo
gegenüber 2021.
Das städtische Investitionsveiumen steg 2022 - nach einem
Abfall während der Pandemiejahre
2020/21 - wieder, auf 61 Mio.
Euro. Das Gesamtvermögen der
Stadt nimmt zu, es liegt inklusive
aller Unternehmen mit Stactbeteiligung bei über 2,9 Mrd. Euro.
Der Schuldenstand der Stadt
innsbruck lag zum Jahresende
2022 bei 164,8 Mio. Euro (Ende
2021: 169,7 Mio., Ende 2020:
181,5 Mio.). Bei der Pro-Kopf-
Verschuldung tegt die Landeshauptstadt mit 1258 Euro unter
dem Tirotschnitt (1476 Euro).