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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_05_27_Presse_OCR

- S.9

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Kronenzeitung

„‚Tritt diese Richtlinie in Kraft, wird die Wohnungsvergabe kollabieren‘“,

Seite 27

„Tritt diese Richtlinie in Kraft, wird
Wohnungsvergabe kollabieren“

Ab 1. Juli kommt die neue Mittelstandsliste für Stadtwohnungen,

gleichzeitig fordert die Stadt den Bund zum Mietstopp auf

er Mietenwahnsinn in

Innsbruck ist längst
außer Kontrolle, das Thema
Wohnen beschäftigte auch
den Gemeinderat. Große
Aufregung gab es bereits zu
Anfang der Mai-Sitzung: Eigentlich hätte die Mittelstandsliste (für Stadtwohnungen) geprüft und diskutiert werden sollen, aber dieser Punkt wurde von der Tagesordnung gestrichen —
sehr zum Entsetzen der SPO
in Person von GR Benjamin
Plach: „Eine rechtlich mangelhafte und benachteiligende Richtlinie beschließen,
dann die notwendige Prüfung selbst torpedieren, um

dann auf den Beschluss zu
beharren und nicht einmal
eine Debatte darüber zulassen“, echauffiert sich Plach,
der sich seit Monaten für
einen Kompromiss im Sinne
einer besseren Berücksichtigung des Mittelstandes bemühe. „Tritt diese Richtlinie mit 1. Juli in Kraft, wird
die Wohnungsvergabe der
Stadt Innsbruck kollabieren“, prognostiziert er. Er
rechnet vor: „Eine Familie
mit einem Einkommen von
5100 € netto hätte so bereits
mit einer Mietbelastung von
1275 € Anspruch auf eine
der billigsten Wohnungen,
während sich eine Familie

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mit einem Einkommen von
3200 € erst ab einer Mietbelastung von 1280 Euro vormerken lassen kann.“

Mit großer Mehrheit wurde indes der von ALI eingebrachte Antrag beschlossen,
dass die Stadt den Bund zu
einem bundesweiten Mietstopp aufforden soll, also
dass Mieten nicht mehr weiter erhöht bzw. Anhebungen
von Richtwert- und Kategoriemieten zurückgenommen
werden. „Die hohen Mietpreise sind politikgemacht
und bedrohen unsere Existenzen. Wir wehren uns dagegen!“, sagte Mesut Onay
(ALI) zum Antrag. nais