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Jahr: 2023

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- S.10

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Kronenzeitung

„Parkplätze wie vom Erdboden verschluckt“, Seite 22

Parkplätze wie vom
Erdboden verschluckt

Heimlich, still und leise mussten knapp 20 Parkplätze in Inns-

bruck für einen Radweg weichen. So einiges ist daran kurios.

as ist
w denn bitte hier
passiert?“ — Das
fragten sich vor
kurzem etliche
verdutzte Anrainer des Fürstenweges — ehemalige Unterbergerstraße —
in Innsbruck.
Denn dort, wo
noch in _ der
Früh rund 20
Parkplätze waren, gab es am
Abend plötzlich
einen Radweg: „Ich komme von der Arbeit nach
Hause und stelle fest, dass
die Parkplätze fehlen. Darüber informiert wurde ich
nicht“, sagt ein Anrainer.
Ein weiterer Bewohner
fügt kopfschüttelnd hinzu:
„Ich wohne in dieser Straße mit meiner Freundin.

Bei der Mietwohnung haben wir nur einen Tiefgaragen-Parkplatz dabei —
mehr Plätze können nicht
gemietet werden —, wir verfügen aber über zwei Autos.
Das geht nicht anders,
denn wir sind beide beruflich auf das Auto angewiesen. Mit den Offis hätten

wir nicht die geringste Chance,
unseren Beruf
auszuüben. Daher sind wir auf
eine Anrainerparkkarte angewiesen. Nun wird
es noch herausfordernder, die
Genehmigung
für diese Karte zu
erhalten.“

Und auch ein
dritter Anrainer
macht _ seinem
Arger Luft: „Ich
wohne zwar in
Innsbruck, arbeite aber im
mittleren Zillertal und pendle jeden Tag hin und her, Für
mich kommen die Öffis
nicht in Frage, da die Verbindungen nicht optimal
sind. Und ich bin mit Sicherheit kein Einzelfall.“

Wie sieht dieser neue Radweg genau aus? Die „Tiroler

Krone“ nahm ihn direkt vor
Ort unter die Lupe. Er befindet sich auf einer Einbahnstraße — gefahren wird gegen
(!) die Einbahn. Um die 20
Wohnhäuser sind betroffen.

Kurios: Beim Wohnhaus
38 hört der Radweg auf,
biegt ab, führt zwischen den
Haupteingängen von zwei
Wohnhäusern mit 38 Ein-

heiten vorbei und mündet in
einen anderen Radweg. In
einer dieser Einheiten befindet sich die Praxis eines Allgemeinmediziners, im
Untergeschoß ist ein Supermarkt. Das heißt: Hier
herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Die Radfahrer, die vorbeifahren,
müssen hier ihren Drahtesel

jedoch nicht schieben, sondern fahren teilweise zügig
vorbei. Gefährliche Situationen sind vorprogrammiert.

Inn samt Radweg ist nur
wenige Meter entfernt

Nicht minder kurios: Rundherum gibt es bereits Radwege — siehe dazu die Grafik.
Und: Lediglich wenige hun-

Seite 10 von 11

dert Meter entfernt befindet
sich der Inn — ebenfalls samt
Radweg. „Warum benötigt
es hier zusätzlich einen Radweg?“, verstehen die Anrainer die Welt nicht mehr.

Die Stadt Innsbruck verteidigt den neuen Radweg,
Kritik gibt es hingegen von
einigen politischen Parteien
— siehe unten. Jasmin Steiner