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Kronenzeitung

„Die Polizei schaute lange zu“, Seite 20

Die Polizei schaute lange zu

Die unangemeldete Versammlung der Klimakleber dauerte am Montag von 7 bis fast 11 Uhr.

Seitens der Exekutive tolerierte man die Sache. Zum Ärger Tausender Innsbruck-Pendler . . .

eklebt wurde dieses

Mal vorerst nicht: Die

Klimaaktivisten der
„Letzten Generation“ blockierten den Frühverkehr in
der Haller Straße am Montagmorgen um 7 Uhr sitzend
und stehend — aber noch ohne Kleber. Mit dabei war
Profi-Skifahrer Julian
Schütter. „Wer sich friedlich
für die Erhaltung unser aller
Lebensgrundlagen einsetzt,
ist nicht kriminell, sondern
heldenhaft“, äußerte sich
der Sportler. Gefordert wurde etwa die Umsetzung der
93 Empfehlungen des Klimarates. Dass diese nicht
umgesetzt werden, sei „ein
Verbrechen an mir und allen
anderen jungen Menschen“,
sagte der 18-jährige Linus,
Maturant aus Innsbruck.

Versammlungen

sei „nicht üblich“

Der Arger über die Blockade
war wie immer groß. So forderte die Innsbrucker FPÖ
die Exekutive auf, solche
„Störaktionen im Vorfeld zu
verhindern“. Die Beamten
verhinderten aber die Aktion
nicht nur nicht im Vorfeld,
sondern auch währenddessen (vorerst) nicht. Zwar gab
es Anzeigen, doch solange es
die Auswirkungen vor Ort
nicht nötig machen würden,
wäre es nicht üblich, Versammlungen aufzulösen, so

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Die Polizei tolerierte die unangemeldete Versammlung im Bereich der Kettenbrücke am
Vormittag. Tausende Pendler, die im Stau standen, hatten aber wenig Verständnis dafür.

die Polizei. Auch unangemeldete Versammlungen,
wie diese eine war, nicht.
„Blaulicht-Fahrzeuge, Offis
und einspurige Fahrzeuge
kamen vorbei“, rechtfertigte
sich die Polizei. Gegen 9.15
Uhr machten sich die Aktivisten in Richtung Rennweg
auf den Weg. An der Innbrü-

cke angekommen, blockierte
die „Letzte Generation“ erneut den Verkehr — doch
aufgrund zu starker Verkehrsbelastung musste die
Polizei nun doch noch einschreiten. Auch die Nähe
zur Klinik spielte in der Entscheidungsfindung eine Rolle. Nachdem die Polizei die

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Auflösung der Versammlung angekündigt hatte und
sich daraufhin zwei Aktivisten an den Boden klebten,
wurde seitens der Exekutive
der Kleber gelöst, mehrere
Aktivisten wurden weggetragen. Zwölf Aktivisten wurden angezeigt. Fortsetzung
folgt. Nadine Isser

Fotos: Daniel Liebl, Christof Birbaumer