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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_06_16_Presse_OCR

- S.20

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Kurier

brennen von Kreuzen in
Schulen. Haben Sie damit gerechnet, dass Sie mit all dem
konfrontiert werden? _

Das ist keine Uberraschung. Ich erwarte es eigentlich schon seit längerer Zeit,
dass man sich mit der Zeit
auseinandersetzt, als ich in
der Sozialistischen Jugend
aktiv war. All diese Anwürfe
haben zu einer Stärkung geführt, weil sie zwanzig, dreißig Jahre her sind und nur
zeigen, dass man sich in anderen Parteien offenbar vor
mir fürchtet.

Sie haben am Dienstag Ihr
neues Team t. Nach
welchen Kriterien haben Sie
es ausgesucht? Was waren
die Vorgaben?

Die besten Köpfe zu finden für die Aufgaben, die wir
vor uns haben. Und die sind
vielfältig. Es gilt die parlamentarische Arbeit zu verstärken, breiter aufzustellen.
Wir verstehen uns im Klub als
Team. Wenn man erlebt, mit
welcher Leidenschaft Philip
Kucher _Oppositionsarbeit
gegen die Regierung mit
einer kantigen und klaren
Sprache gemacht hat, mit
welcher Leidenschaft Julia
Herr auftritt, und wenn man
auch noch die Leidenschaft
von Evi Holzleitner kennt,
nicht nur in Frauenfragen,
sondern generell als einer der
besten politischen Köpfe,
dann war die Entscheidung
gar nicht anders zu treffen.

Der Kärntner Philip Kucher
war also nicht bloß ein Zugeständnis an das Lager von
Hans Peter Doskozil?

Ich bin da ziemlich stringent, weil ich habe mich nie
in dieses Lagerdenken hineinziehen lassen. Ich war mit
meiner Bewegung ein Produkt jenseits dieses Lagerdenkens. Philip Kucher ist einer
der besten Köpfe, die wir haben.

Kommen wir zu Ihrer Person. Sie sind Bundesparteichef, Klubvorsitzender, Bundesrat und Bü eister
von Traiskirchen. Und Sie
wollen eine Tour durch Österreich machen. Wie geht
sich das aus, wenn der Tag
nur 24 Stunden hat?

Wir haben unser Team
jetzt so breit aufgestellt, dass
das alles leicht möglich ist.

Warum ist es Ihnen so wichtig, weiter
von Traiskirchen zu sein?
Wir zeigen in der Stadt,
mit welchem politischen Ansatz man Erfolge haben kann.
Es ist für mich wichtig, direkt
verankert zu sein. Wir denken Politik neu und wollen
den Erfahrungsschatz aus der
Kommunalpolitik auf Bundesebene umsetzen. Bei Hans
Peter Doskozil hat man auch
nicht gefragt, warum er noch

Bei beiden wissen alle, die
sie kennen — ich kenne beide
seit Jahrzehnten ganz gut —,
dass das nicht direkt mit meiner Person zu tun hat. Da gibt
es ganz andere Geschichten.
Aber wir holen auch Leute zurück, und ich rufe da auch direkt an.

Die Mitgliederbefragung war
etwas Besonderes. Viele in
der Partei sind der Meinung,
dass es auch in Zukunft zu
verschiedenen Themen Befragungen geben soll. Die
Wiener SPÖ aber bremst, wie
aus einem Interview herauszulesen ist.

Ich kenne die Hintergrün-

dail
(

Der tägliche Podcast
des KURIER —

diesmal mit dem
Traiskirchner
Bürgermeister
und neuen roten
Parteichef

KURIERTV

Checkpoint
Zukunft der SPÖ:
Das ausführliche
TV-Interview mit dem

neuen SPÖ-Bundesvorsitzenden

Andreas Babler auf
Andreas Babler hält es für wichtig, KURIER.TV/checkpoint
weiterhin auch Bürgermeister zu sein und KURIER.at

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chen, politische Ablenkungsgranaten zu schießen, hat die
Sozialdemokratie das Handeln aus dem Standpunkt
der Betroffenen abzuleiten.
Wir haben mindestens 1.900
Menschen, die nun die Arbeit
verlieren. Da muss man auch
über das Insolvenzrecht nachdenken.

Die parteipolitische Debatte
ist, dass die SPO die Verbindungen zwischen Rene Benko und Ex-Kanzler Sebastian
Kurz aufgezeigt hat. Die ÖVP
hat gekontert, dass der Ex-
SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer noch mehr in Benkos
Firma Signa involviert ist.
Die Prioritätensetzung
zwischen Benko und dem
System Kurz liegt auf der
Hand. Wir müssen in der Republik aufpassen, dass sich
die Regierung ihre Politik
nicht von Milliardären wie
Rene Benko vorgeben lässt.
Was hier alles aufbricht,

Aber Alfred Gusenbauer ist
ein Teil dieses Systems.

Die Vernetzung zwischen
Benko und System Kurz ist
eindeutig, da wird Gusenbauer überbewertet. Mein Ansatz
ist, dass ich eine Politik aus
der Sicht der Beschäftigten
heraus mache und verhindere, dass in Zukunft so etwas
noch einmal passiert.

Haben Sie eigentlich noch
Kontakt mit Ihrer Vorgängerin Pamela Rendi-Wagner?
Klar. Der Umgang mit
Pamela Rendi-Wagner hat
menschlich einiges vermissen
lassen. Ich pflege da einen anderen Stil. Ich habe mich
auch mit ihr reflektierend
unterhalten. Das sind wir uns
schuldig. Wir sind Mitglieder
einer Partei, aber wir sind vor
allem Menschen. Das dürfen
wir nicht aus den Augen verlieren, gleichgültig, welche
Funktion man innehat.