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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_06_16_Presse_OCR
- S.19
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Kurier
„Ich habe zu Doskozileinen guten Draht“, Seite 3
„Ich habe zu Doskozil
einen guten Draht“
Andreas Babler. Der neue SPÖ-Vorsitzende über sein neues Personal,
künftige Mitgliederbefragungen und die Kika/Leiner-Pleite
Interview
VON MARTIN GEBHART
Das Büro von Andreas Babler
in der Bundesparteizentrale
ist noch nicht eingerichtet.
Der neue Bundesparteichef
residiert dennoch bereits in
der Löwelstraße, um von dort
aus die SPÖ zu einen und zu
erneuern.
** *
KURIER: Wir sitzen in Ihrem
neuen Büro in der Löwelstraße. Haben Sie sich schon eingewöhnt? Momentan sieht es
noch sehr kahl aus.
Andreas Babler: Es ist noch
nicht eingerichtet, aber ich
habe hier schon ein paar Besprechungen absolviert. Wir
sind ja erst am Tag zehn der
Bestellung. Es ist noch ungewohnt.
Es ist Ihre Aufgabe, die Zukunft der SPÖ zu managen.
Momentan scheint aber
mehr Ihre Vergangenheit ein
Thema zu sein. Zuletzt waren es Ansagen über das Ver-
Die Mitgliederbefragung und
der Sonderparteitag haben
aber schon zu einem Lagerdenken geführt. Wie wollen
Sie das überwinden? Haben
Sie Hans Peter Doskozil seit
dem Parteitag getroffen?
Ich habe ein sehr gutes,
ausführliches, freundschaftliches Gespräch mit ihm geführt. Er war nach dem Parteitag mit einer Situation konfrontiert, die nicht leicht war.
Das muss man menschlich begreifen, und er hat Größe gezeigt. Wir haben politisch zueinander eigentlich einen guten Draht. Ich habe auch die
Einbindung des Burgenlands
als Landesorganisation gewährleistet.
Das Burgenland ist eingevorerst nicht ins SPO-Präsidium zurückkommen?
Er hat klar kommuniziert,
dass er sich jetzt um seine
Aufgaben als Landeshauptmann des Burgenlands kümmert. Das steht ihm auch zu.
Landeshauptmann bleiben
wiäill.
Als Sie Bundesrat geworden
sind, haben Sie entschieden,
das Gehalt dafür zu spenden.
Ist das etwas Persönliches
oder schon eine Vorgabe für
weitere Parteifunktionäre?
Das ist eine persönliche
Entscheidung von mir.
Wer ist der engste Kreis des
Andreas Babler, der ihn berät?
Die Sozialdemokratie.
Aber die ist sehr groß?
Die ist zum Glück sehr
groß, täglich auch wachsend.
Wir haben Eintrittszahlen, die
wir in den vergangenen Jahrzehnten noch nie gehabt haben, auch ohne Kampagne.
Wir haben nach dem Parteitag
in den vergangenen sechs
Werktagen über 1.600 Beitritte gehabt. Vor der Mitgliederbefragung waren es 10.000
Eintritte, wobei die meisten
geblieben sind. Das sind alles
überraschende Zahlen.
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de des Interviews mit Landesparteisekretärin Barbara Novak. Sie hat damit die Wiener
Partei gemeint. Sie hat auch
versichert, dass die Wiener
konstruktiv mitarbeiten werden.
Eine wichtige Frage wird in
Zukunft sein, mit wem die
SPÖ eine Koalition eingeht.
Sollten das die Mitglieder
entscheiden?
Ja. Die deutsche Sozialdemokratie hat über das Koalitionsabkommen abstimmen
lassen. Es ist ein Zeichen der
Stärke in den Verhandlungen.
Wir werden jetzt Demokratisierungsschritte vorbereiten.
Die wichtigste Frage ist die
des Vorsitzenden, danach folgen inhaltliche Fragen. Aber
wir wollen jedenfalls eine
moderne Mitmach-Partei
werden.
Es gibt jetzt den Wirbel um
die Insolvenz des Möbelhauses Kika/Leiner. Was sagen
Sie zu dieser Entwicklung?
Während andere versu-