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Jahr: 2023

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- S.14

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Kronenzeitung

In der Innsbrucker
Innenstadt stehen viele
Geschäftsräume leer.
Aber auch in anderen
Tiroler Orten ist das so.

nach dem anderen be-

gegnet einem, wenn
man durch die Innsbrucker
Innenstadt schlendert. Auch
in Wörgl (Bahnhofstraße),
Telfs oder Imst sind leere
Geschäftsräume nicht selten, aber wirklich auffällig
ist es in der Museumstraße
der Landeshauptstadt. Woran liegt das? Dass die Mie-

E in leeres Geschäftslokal

Geschäftslokale wohin man
auch schaut. Vor allem in der
Innsbrucker Innenstadt ist
die Lage prekär. Hohe Mieten
und ein verändertes
Kaufverhalten sind die
Gründe dafür.

„Wenn die Leere die Einkaufsstraße prägt‘“, Seite 16/17

Leere die Einkaufsstraße prägt

ten in der Innsbrucker Innenstadt exorbitant hoch
sind, ist kein Geheimnis.
Ein kleiner Blick auf die
Webseite immosuchmaschine.at und man findet 32 zu
vermietende Geschäftslokale in Innsbruck. Für ein 69
Quadratmeter großes Lokal
zwischen Bozner Platz und
Hauptbahnhof zahlt man
pro Monat 2811 Euro Miete. Die Fläche des ehemaligen Nespresso-Shops in der
Erlerstraße geht für 26.220
Euro im Monat weg — aber
immerhin sind das auch 591
Quadratmeter. Seitens der
Stadt heißt es: „In Innenstadtlagen kommt es insgesamt zu Umbrüchen — zu hohe Mieten, weniger Umsatz,

verändertes Kaufverhalten.“
Dies betrifft aber alle größeren Städte gleichermaßen.
„Der Kaufmann an Ssich
steht sehr unter Druck“,
weiß Martin Wetscher von
der WK Tirol. Der Wandel
und der Generationenwechsel sei spürbar. Nun sei es
wichtig, aktiv in die Innenstadtgestaltung einzugreifen. Als positive Tiroler Beispiele nennt er Sankt Johann oder Hall in Tirol.

Die Teuerung verändert
das Tiroler Kaufverhalten
Das veränderte Kaufverhalten der Österreicher hat die
AK vor kurzem analysiert:
Die Teuerung macht der Bevölkerung zu schaffen — so

Seite 14 von 39

essen etwa 62 Prozent seltener auswärts. 40 Prozent
kaufen Dinge gebraucht
oder lassen sie reparieren —
gut für die Umwelt, schlecht
für die Geschäftslokale, mit
der Ausnahme von Sogenannten „Repair-Caf&s“,

Finanzialisierung schreitet
in vielen Städten voran

Abgesehen von der Inflation
gibt es noch das Phänomen
der sogenannten Finanzialisierung, wie Elisabeth Gruber von der Universität Innsbruck erklärt. Darunter versteht man, dass Immobilien
nicht mehr vordergründig
als Wohnraum, sondern als
Geldanlage gesehen werden.
Oft laufe das über Investo-

rengruppen — so auch in
Innsbruck. Das treibe nicht
nur Mieten in die Höhe — die
neuen Eigentümer hätten
teilweise eine stark ausgewählte Nutzung. Sprich, sie
wollen vielleicht keine Gastronomie-Betriebe in ihren
Häusern. Sie erklärt auch,
dass der Handel nicht nur
durch den Online-Handel,
sondern auch durch Shoppingcenter harte Konkurrenz erfährt. „Man muss die
Überlegung anstellen, was
eine Innenstadt leisten soll.
Der Handel wird zukünftig
nicht mehr die wichtigste
Nutzung sein.“ Innsbruck
steht aber auch diesbezüglich nicht alleine da,

Nadine Isser