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Tiroler Tageszeitung

„Sicher unterwegs mit dem Frauentaxi“, Seite 26

Sicher unterwegs mit dem Frauentaxi

Was in Innsbruck längst nicht mehr wegzudenken ist, kommt auch in Schwaz gut an: Das Frauen-Nachttaxi
wird in der Silberstadt nach der Testphase ausgebaut. Doch der sichere Heimweg ist vielerorts eine Rarität.

Von Eva-Maria Fankhauser
und Denise Daum

Schwaz, Innsbruck — Mit
einem unguten Gefühl am
Gehsteig, mit der Angst im
Nacken, mit der Sorge, dass
man im Dunkeln auf sich allein gestellt ist - der Weg nach
Hause im Dunkeln kann für
Frauen zur unguten Herausforderung werden. Mancherorts hat man sich dieses Problems aber angenommen.
imm guat hoam! - So
heißt die Initiative, die
heuer in Schwaz gestartet
wurde. Damit Frauen nachts
im Dunkeln nicht alleine den
Heimweg bestreiten müssen,
wurde ein Gutscheinsystem
für Taxifahrten entwickelt.
Dabei können die Bürgerinnen Taxi-Tickets für zwei Euro kaufen und Strecken von
acht Euro fahren. Den Restbetrag bezahlt die Stadtgemeinde. Die sechs Taxiunternehmen in der Stadt waren alle
sofort an Bord. Das „Schwazer-Frauen-Nachttaxi“ befand sich nun drei Monate in
der Testphase und wird nach
der ersten Evaluierung sogar
ausgeweitet: „Das bisherige Angebot von Donnerstag
bis Samstag wird nun auf die
ganze Woche erweitert“, sagt
BM Victoria Weber (Team Zu-

kunft/SPÖ). Das Angebot sei
gut angenommen worden - es
sei aber auch noch Luft nach
oben. „Wir denken, dass gerade im Sommer durch die Feste und sommerlichen Abende
die Nachfrage steigen wird.
Daher haben wir auch die Zeiten ausgedehnt und die Gutscheine gelten jetzt von 21 bis
6 Uhr“, sagt Frauenreferentin

Schon nach drei Monaten wird das Angebot „Schwazer Frauen-Nachttaxi“ auf die ganze Woche erweitert.

Petra Lintner (Team Zukunft/
SPÖ).

Nach der Testphase gab es
weitere Anpassungen: Das
Ablaufdatum wird gestrichen
und die Gutscheine sind das
ganze Jahr über gültig. Die
Abholung im Rathaus wurde
kritisiert, da es für berufstätige Frauen schwierig sei, zu
den Öffnungszeiten selbst

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D

«

dort die Tickets zu besorgen.
„Man kann mit einer Ausweiskopie auch den Partner,
die Oma, einen Freund, eine
Freundin zum Bürgerservice
schicken und bekommt so die
Gutscheine“, erklärt Lintner.
Eine digitale Lösung wurde
im Gemeinderat bereits vorgeschlagen, sei aber laut Lintner aufgrund einer fehlen-

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Foto: dielengenfelder

den örtlichen Einschränkung
derzeit kein Thema. „Unser
Angebot ist ausschließlich
für Schwazer Frauen.“ Man
wolle die Option aber im Hinterkopf behalten und gerne
annehmen, sobald sich eine
Möglichkeit ergibt.
7ester Bestandteil seit
Langem: Vom Pilotprojekt zum viel genutzten An-

gebot für Frauen und junge
Mädchen hat sich seit 1995
das Frauen-Nachttaxi in Innsbruck entwickelt. Rund 21.000
Fahrten werden durchschnittlich pro Jahr verzeichnet, sagt die zuständige SPÖ-
Stadträtin Elisabeth Mayr.

Im Jahr 2014 wurde das Angebot ausgeweitet, seitdem
kann das Frauen-Nachttaxi
in der Zeit von 20 Uhr (bzw.
21 Uhr von April bis Oktober)
bis 4 Uhr im gesamten Stadtgebiet zum Pauschalpreis von
5,50 Euro genutzt werden. Der
Selbstbehalt wurde erst 2021
angehoben, nachdem er über
viele Jahre hinweg bei 4,90
Euro lag. Die Differenz zum
tatsächlichen Fahrpreis übernimmt die Stadt Innsbruck,
das sind rund 150.000 Euro
jährlich. Für Mayr ist das gut
investiertes Geld: „Wir wollen sicherstellen, dass Frauen
abends und in der Nacht gut
nach Hause kommen und der
sichere Heimweg auch leistbar ist.“

ückenhaft: Ein Blick auf

die weiteren Tiroler Gemeinden zeigt, dass sich Frauen-Nachttaxis bisher noch
kaum etabliert haben. Weitere Angebote für einen sicheren Heimweg in der Nacht
finden Frauen derzeit in Völs,
Hall, Rum und Absam.