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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Innsbruck und Telfs vor Griff in den Bäder-Millionen-Topf“, Seite 4

Innsbruck und Telfs vor Griff
in den Bäder-Millionen-Topf

Landeshauptstadt könnte mit Höttinger-Au-Neubau ins Rennen gehen, Telfs
prüft Hallenbad-Erweiterung. Landes-Gelder für 2025 ohne Budget-Deckung.

Innsbruck, Telfs - Noch ist
unklar, wann der Bäderbeirat des Landes das nächste
Mal tagt. Vergangenen Montag hat das Gremium, wie
berichtet, dem geplanten
Hallenbad-Neubau-Projekt
in Axams rund 15,4 Millionen
Euro an Förderungen aus
dem Bäder-Topf zugesagt.
Das zur Sanierung eingereichte Hallenbad in Ehrwald erhielt eine Zusage
über 3,5 Millionen.

Die Landeshauptstadt
Innsbruck und die Marktgemeinde Telfs sind die
nächsten, die in den Millionen-Topf greifen wollen. Deren Bürgermeister Johannes
Anzengruber bzw. Christian
Härting haben noch am Montagangekündigt, im nächsten
Beirat Projekte einzureichen.
Doch welche? Darüber hält
man sich zumindest in Innsbruck noch bedeckt.

Innsbruck im Bad-Dilem-

ma: An sich ist Innsbruck
reich an Schwimm-Möglichkeiten. Drei Hallenbäder und
ein Freischwimmbad sowie
der Baggersee stehen der Bevölkerung zur Verfügung. Alle
werden von den Innsbrucker
Kommunalbetrieben (IKB)
geführt, die Indoor-Flächen
stehen sogar im Eigentum

‚ Wir werden etwas vorbereiten.

Aktuell arbeiten wir an

mehreren Varianten.“

Heimuth Müller

( A * A

IKB)

der IKB. Finanziell ist die Lage komplizierter. Mit dem
Einstieg der Tiwag in die IKB
wurde mit der Stadt ein „Verlustdeckel“ (damals fünf Mio.
€/Jahr; indexiert) eingezogen. Wird selbiger gesprengt,
muss die Stadt als IKB-Mehrheitseigentümer zuschießen.
Für Großinvestitionen wie
Sanierungen oder Neubauten
benötigen die IKB zuvor das
Finanz-Ja der Stadtpolitik.
IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller will sich
noch nicht in die Karten blicken lassen, mit welchem
Projekt Anzengruber im Bäder-Beirat vorstellig werden

könnte. Variantenpläne habe
man aber, sagt Müller.

Am realistischsten dürfte ein Neubau des (Sport-)
Hallenbades in der Höttinger Au sein. Seit Jahren wird
darüber debattiert. Möglich wäre das am Bestandsareal. Der Haken: Über gut
zwei Jahre Bauzeit würde das

Schwimmflächenproblem
zusätzlich verschärft. Der
Vorteil: Es könnte mit einer
Wohn-Überbauung kombiniert werden. Immer wieder
taucht im Hintergrund auch
eine Neubau-Variante am
nahen, ehemaligen „BALE“-
Areal (Bachlechnerstraße)
auf. Allenfalls wären dort
zwei 25-Meter-Becken unterzubringen, eingebettet in
ein Sport- und Freizeitzentrum. Das einstige Kulturareal liegt auf Privatgrund
— die IKB dürften aber kaum
auf Fremdgrund Eigentum errichten wollen. Das

seit Langem aus der Spitzensport-Szene geforderte
50-Meter-Becken dürfte vorerst ein utopischer Wunsch
bleiben.

„First come, first serve“

zwingt Telfs zur Eile:
Dass er eine Einreichung im
Beirat vage angekündigt habe, bestreitet der Telfer Bürgermeister Christian Härting
nicht. Er schränkt dies aber
in zweierlei Hinsicht ein. Erstens plane Telfs keinen Neubau: „Wenn, dann werden wir
eine Erweiterung unseres Bades einreichen.“ Pläne hierzu
gebe es, aktuell werden sie
geprüft. Die Auslastung des
2017 eröffneten Frei- und
Hallenbads spreche dafür.
Sollte Imst kein Bad bekommen, müsse man handeln
und die Indoor-Wasserfläche
und Liegeflächen erweitern.
Der zweite Grund für Härtings Vorstoß liege aber im
aktuellen „First come, first
serve“-Prinzip des Bäder-
Topfs, kritisiert der Bürgermeister. Würden drei Neubauprojekte gefördert, sei
der Topf (50 Mio. € für Neubauten und Sanierungen) bis
zum Ende der Laufzeit 2030
rasch ausgeschöpft. Da müs-

se man rechtzeitig den Fuß in
der Tür haben. Härting vermisst hier eine Strategie.
„Unterjährige Erhöhung“
Apropos Budget: Zwar
ist die Drittelfinanzierung des Bädertopfs (Land,
Gemeinden, Tourismus) für
2025 gesichert, jedoch nicht
über das Landesbudget. Die
Jahrestranche von zehn Mio.
€ spiegelt sich hier mit kei-

‚ Wenn, dann
werden wir eine

Erweiterung einreichen

- wir haben Pläne, die

wir prüfen.“
Christlan Härting
(Bürgermelster Telfs)

ner Zeile wider. Aus dem Büro des für Sport zuständigen
LHStv. Philip Wohlgemuth
(SP) wird das gestern auf TT-
Anfrage auch bestätigt. Die
zugesagten Gelder würden je
nach Projektfortschritt unter
dem Posten „Wirtschaftsförderung“ freigegeben. Und
folglich das Landesbudget
„unterjährig erhöht“. Ein
budgetärer Vorgang, der
nicht unüblich sei.

Innsbruck hat bereits vor Jahren einen Bäder-Plan erstellt. Das Hallenbad Höttinger Au (Bild) ist für (Sport-)
Schwimmer konzipiert, harrt jedoch fast ebenso lange bereits eines Neubaus bzw. einer Sanierung.

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Foto: Fallı