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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Innsbruck, Hut ab!“, Gastkommentar, Seite 2

Gastkommentar

Innsbruck,
Hut ab!

Von Franz Mariacher

rund und Boden sind in Tirol

ein sehr knappes Gut. Entspre-

chend sind die Preise dafür in
den letzten Jahrzehnten immer weiter in
die Höhe geschossen. Die Politik versucht
dem im Rahmen ihrer Möglichkeiten
gegenzusteuern: SO haben die Gemeinden
im Rahmen der Vertragsraumordnung
durchaus Spielraum.

Innsbruck geht jetzt sogar noch einen
Schritt weiter: Insgesamt 23 Privatgrundstücke werden mit einer unmittelbaren
Bausperre belegt. Sie können nur im
Einvernehmen mit der Stadtplanung entwickelt werden, die Hälfte (!) der Flächen
ist dabei für den geförderten Wohnbau
vorgesehen. Die Politik beruft sich dabei
auf das öffentliche Interesse. Und anders
sei die Preisspirale nicht mehr aufzuhalten, argumentieren die Verantwortlichen.

Diese Ansage aus der Landeshauptstadt könnte langfristig

__ Franz Mariacher ist technischer Ge-

einen Paradigmenwechsel einleiten und
weitere Gemeinden könnten dem Beispiel
folgen. Fürs leistbare Wohnen ist dieser
Schritt klar zu begrüßen: Ohne (leistbare)
Grundstücke gibt es auch kein leistbares
Wohnen! Derzeit bauen wir meist auf
unseren Grundstücksreserven oder helfen
uns mit Baurechten über die Runden.

Wenn Grundstücke vorwiegend für
die Gewinnmaximierung herangezogen
werden, haben Bauträger, die geförderte
Wohnungen errichten, das Nachsehen
und können ihren Auftrag nicht weiter
erfüllen. Dann ist die Pipeline für den
geförderten Wohnbau irgendwann leer.
Daher ist ein ausgewogenes Verhältnis
zwischen Grundstücken für den geförderten Wohnbau und Wohnungen auf
dem freien Markt erforderlich.

Natürlich ist bei einem Eingriff in das
Eigentum mit Bedacht vorzugehen. Es
ist jedes Grundstück im Detail zu prüfen
und abzuwiegen, wie hoch der geförderte
Anteil sein soll. Ein wirtschaftlicher Ausgleich könnte etwa durch höhere Baudichten erzielt werden. Damit das Wohnen
in Tirol auch für nächste Generationen
leistbar und unser Lebensraum weiterhin
so attraktiv bleibt, müssen wir alle einen
Beitrag leisten.

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