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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_07_14_Presse_OCR

- S.16

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Kronenzeitung

„Geldmaschine Tiwag: Die Politik will Neuausrichtung“, Seite 24/25

Geldmaschine Tiwag

Preisverwirrung, Verunsicherung und Angst bei Kunden sowie ein Ruf, der

durch ein Kommunikationsdesaster ruiniert ist: Eine schonungslose

Analyse lieferte gestern der Innsbrucker Gemeinderat zu Tiwag und IKB.
trompreis rauf und
runter, unverständliche

s Informations-Schrei-

ben und ein angeschlagener
Ruf der Energieversorger
Tiwag und _ Innsbrucker
Kommunalbetriebe: Der
Innsbrucker Gemeinderat
startete gestern den Versuch
einer Aufarbeitung der Geschehnisse der vergangenen
Monate und gab einen Ausblick auf das, was der Sondergemeinderat zum Thema
Strompreise bringen wird.
Der Grundtenor der Debatte war: Es braucht eine
Neuausrichtung der Innsbrucker Kommunalbetriebe
— „weg von Cash-Cows der
Finanzhaushalte hin zu
einem Versorgungsauftrag.“

©

Der Eigentümervertreter
der Stadt Innsbruck ist
mucksmäuschenstill - im
Gegensatz zu jenem des
Landes, LH Mattle. Ich
appelliere an Sie, Herr
Bürgermeister Willi:
Werden Sie
aktiv!

Vize-BM Markus
Lassenberger

(FPÖ)

Die Kommunalbetriebe
sind wie die Tiwag eine Aktiengesellschaft, die Stadt
hält 50 Prozent und eine

©

Das Ergebnis der IKB ist
von 24,6 Mio. auf ein
Viertel - 7,3 Mio. Euro —-
gesunken, eben weil die
gestiegenen Strompreise
nicht weitergegeben
wurden. Dafür hat keiner

s Danke

3 gesagt.

% BM Georg Willi,

© Eigentümer-
U vertreter der IKB

Foto: Christof Birbaumer

Foto: Chı

Aktie, den Rest die Tiwag.
Der Grundgedanke ist, die
AG in eine GmbH umzuwandeln, damit die Politik

Die Politik will Neuausrichtung

E,

f

Christian Haring beim Vortrag über Formen der Sucht gestern im Innsbrucker Gemeinderat.
Auslöser war die Baby-Bier-Affäre von Mai. Es gehe auch um Signalwirkung, mahnte Haring.

mehr Einfluss auf die Preisgestaltung nehmen kann.
„Das kann die Stadt Innsbruck freilich nicht im Al-

leingang

— } ;.;.„‚J.«

machen,

dazu

Seite 16 von 26

Sie kritisierte, dass sich
braucht es das Land“, stellte die Energieversorger in der
Wirtschafts-StR Christine
Oppitz-Plörer (FI) klar.

Frage der Preisgestaltung in
der Vergangenheit nur allzu-

oft hinter dem Aktienrecht
versteckten. Einer Neuausrichtung steht auch Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
aufgeschlossen gegenüber,
wie er erklärte. Das sei aber
allenfalls für die nächste Periode ins Auge zu fassen.
Willi verteidigte die Preisgestaltung der Innsbrucker
Kommunalbetriebe: „Sie
sind nicht Moacherin der
Strompreise.“ Das Ergebnis
der IKB sei massiv gesunken, weil Preiserhöhungen
an internationalen Strommärkten nicht weitergegeben worden seien. Dadurch
sei der Gewinn auf ein Viertel gesunken. „Die anstehenden Preiserhöhungen fallen
dadurch geringer aus. Lassen wir also bitte die Kirche
im Dorf.“ Die Kommunalbetriebe überwiesen im Vorjahr 11 Millionen Euro als
Dividende an die Stadt Innsbruck. Philipp Neuner

Foto: Christof Birbaumer