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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_07_16_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Nicht Familien die Teuerung ausbaden lassen“, Seite 2
16.7.2023
Nicht Familien
2-4 Euro
kostet die Einzel-
karte für Kinder für
Schwimmbäder und
Seen. Manche Bäder
die Teuerung
ausbaden lassen
Schwimmen darf in Tirol kein Luxus werden.
Die Kammer und Schwimmverbände fordern die
Politik dazu auf, Gratiseintritte zu finanzieren.
Von A. Plank, S. Strobi
Innsbruck —- Schwimmen war lange eine kostengünstige und gesunde Freizeitbeschäftigung.
Laut Ulrich Mayerhofer,
Obmann der Berufsgruppe Bäder der Wirtschaftskammer Tirol, sind die
Betreiber bemüht, die
Teuerung nicht auf die
Wasserratten abzuwälzen.
Entgegen den Meldungen
des Boulevards, der einen
Schwimmbadbesuch in
Wien mit einem Griechenlandflug gleichsetzt, greifen Tiroler Familien, wenn
sie sich den Urlaub nicht
leisten können, gerne zur
Saisonkarte.
Auch der Tageseintritt
ist etwa in der Landeshauptstadt finanzierbar:
Zudem erhalten Kinder bis
zum vollendeten sechsten
Lebensjahr freien Eintritt.
Auch die Tarife für Kin-
der und Jugendliche sind
niedrig. Eine weitere Reduktion der Eintrittspreise sei wirtschaftlich nicht
vertretbar.
Also braucht keiner eine
Welle schlagen? Mayerhofer merkt kritisch an, dass
„die Beiträge der öffentlichen Hand verhältnismäßig gering sind“, auch seien die Belastungen, die der
Betrieb eines Bades mit
sich bringt, sehr ungleich
verteilt. Das Nass für alle
ist mit hohen Betriebskosten verbunden. Öffentliche Bäder können generell
nicht kostendeckend geführt werden.„Gratiseintritte müssten daher von
der öffentlichen Hand finanziert werden“, sagt er.
Ein Querschnitt bestätigt das Bemühen um leistbares Schwimmen, die
Preise bilden aber auch die
Teuerung ab: Heuer kostet
ein Schwimmtag für eine
vierköpfige Familie (nur
Eintritt, Einzeltickets) im
Völser Badl oder in Zirl unter 12 €. Auch am Thiersee
ist dies ein Richtwert, am
Badesee Ried sind 17 € zu
berappen. Im Innsbrucker
Tivoli zahlen Erwachsene
für die Einzelkarte 5,70 €,
Kinder 2,40 €. Erlebnisbäder mit Innenbereich sind
empfindlich teurer (von
25 € bis 90 €). Die Ausgaben multiplizieren sich.
Die Kammer schlägt vor,
dass jedes Hallenbad mit
einem fixen Betrag pro Besucher seitens des Landes
unterstützt wird.
Wie beim Lebensmitteleinkauf müssen viele
Familien auf Angebote
zurückgreifen. Mit dem
Familienpass, der auch
digital verfügbar ist, sind
heuer Ermäßigungen in 50
Tiroler Frei- und Hallenbädern einlösbar. Laut LR
Astrid Mair (VP) soll das
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haben noch Tarife
unter 2 Euro.
434
_Sozialtickets für
Frei- und Hallenbä-
Betreiber von Bädern sind gefragt, günstige Eintritte für Kinder zu
Freizeitangebot des Passes
insgesamt „stetig erweitert
werden“.
Laut Experten ist ein
unkomplizierter Zugang
wichtig. Der Schwimmverband bringt etwa Gratisschwimmen für Kinder
auch über sechs Jahre ins
Spiel. Thomas Öfner, Zirler Bürgermeister, kann
sich vorstellen, solche
Überlegungen in der Ge-
_der gibt es heuer für
_ Kinder in Innsbruck.
20% 4
beträgt der Anteil
der Eintritte mit. *
Bäder in Innsbruck.
meinde aufzugreifen.
Die Stadt Innsbruck
beschloss zuletzt, Sozialtickets für Bäder aufzulegen. Die über 430
IKB-Wertkarten sollen benachteiligten Kindern einen Schwimmbadbesuch
ermöglichen. Die zuständige Stadträtin Elisabeth
Mayr (SP) möchte einen
Schritt weiter gehen. „Eine
Aktivkarte nach dem Vor-