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Jahr: 2023

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- S.12

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Kurier

„Ein neues Wahrzeichen für Innsbruck“, Seite 14

VONCI N WILLIM

Touristen überqueren bei brütender Hitze in Windeseile
den asphaltierten Marktplatz.
Am Inn angelangt wird ein
schnelles Bild von der gegenüberliegenden Flussseite geschossen - einem der bekanntesten Motive von Innsbruck:
den zuckeribunten historischen Fassaden von Mariahilf, hinter denen sich die
Nordkerte auftürmt. Die Aufenthaltsqualirät dieses zent-

„Das ist ein Projekt,
das unsere Stadt
sehr wesentlich
verändern und
aufwerten wird“
Georg Willi
Bürgermeister (Grüne)
ralen und direkt neben der
Altstadt liegenden Platzes
hält sich trotz einiger Sitzmöbel in Grenzen. Mit dem

Inn, der der Stadt ihren Namen gibt, kommt man hier

kaum auf Flussfühlung, wie A
auch sonst so gur wie nir- &

gends in Innsbruck.

Ein neues Leitbild
Dass sich das ändern muss, ist
der Stadrpolitik seit Jahren
bewusst. Am Montag wurde
in seltener politischer Eintracht eine Vision präsentiert,
die weit über den Marktplatz
hinausgreift. Die Architekrturbüros Superwien sowie Obermoser und Partner haben im
Auftrag von Stadt und Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IG) ein städtebauliches Leitbild des sogenannten
„Markrtviertels“ entwickelt.
„Das ist ein Projekt, das
unsere Stadr sehr wesentlich
verändern und aufwerten
wird“, ist sich Bürgermeister
Georg Willi (Grüne) sicher.
Der hatte schon im Gemeinderatswahlkampf 2018 von einer
Brücke für Radfahrer und Fußgänger geträumt, die Marktplatz bzw. die benachbarten
Markthalle mit Mariahilf verbindet. Und die auch zum Verweiblen über dem Fluss einlädt.
Eine derartige Brücke —
mit Sitzstufen und einer Bebauung für ein Lokal oder
Ahnliches in der Mirte — bilder

NEUGESTALTUNG DES MARKTVIERTELS IN INNSBRUCK

Altstadt
Innsbruck

7

.
„ Marktplatz


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Vom Marktplatz blickt man über den Inn auf eine der bekanntesten Ansichten der Stadt. Eine neue Brücke soll beide Ufer verbinden

.

.
Markthalle

.

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Markthallengarage

‘ <}— Marktbrücke

Herzog-Siegmund-Ufer

*
Universitätsbrücke

Ein neues Wahrzeichen
für Innsbruck

Tirol. Ein ganzes Viertel soll in den kommenden Jahren ein neues
Gesicht bekommen. Im Zentrum der Vision steht eine neue Brücke

das Herzstück der Idee für
einen neugestalteren Raum
zwischen Altstadt und der Universität flussaufwärts. Alle
Stadtsenatsfraktionen stehen
hinter dem Konzept — also
nicht nur die Grünen und ihre
ehemaligen Koalitionspartner
ÖVP, Für Innsbruck (FI}) und

SPO, sondern auch die nicht
amtsführende FPO. „Diese
Studie hart nur Gewinner“,
befindet Wirtschaftsstadträtin
Christine Oppitz-Plörer (FI).

Stadt am Drücker
Dass hier ein ganzes Viertel
neu gedacht werden kann, hat

mit den Eigentumsverhältnissen in diesem Areal zu tun.
Markthalle und Marktplatz gehören ebenso der Stadt, wie
das Grundstück der benachbarten Markthallen-Hochgarage, die geschliffen werden
soll. Hinter der Markthalle, bei
der eine Sanierung ansteht,

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soll nicht nur der Auto- sondern auch der Radverkehr ausgesperrt werden. Dass es damit „zum Inn eine verkehrsfreie Zane gibe“, findet sogar
FPO-Vizebürgermeister Markus Lassenberger „toll“, dessen
Fraktion sonst eher den Autoverkehr im Blick hat.

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Nahe der Universirätsbrücke wird voraussichtlich mit
der Ubersiedlung der Landespolizeidirektion Ende 2025 in
ein gerade im Bau befindliches
Sicherheitszentrum ein riesiges Areal in die Verfügungsgewalt der Stadt kommen.

In diesem Bereich und
beim Marktplatz sind Zugänge
über Sitzterrassen hin zum Inn
angedacht. Ob das tatsächlich
realisiert werden kann, ist
noch offen. Denn der Inn ist
deshalb so in Beton eingehegt,
weil er ein Wildfluss ist.

Einheimische und Gäste
SPÖ-Stadrparteiobmann Benjamin Plach sieht in der möglichen Neugestaltung des
„Marktviertels“ eine „Visitenkarte für unsere Stadr“, Mariella Lutz (ÖVP) einen potenziellen „Anziehungspunkt für
Einheimische und Touristen.“
Wie viele Jahre vergehen,
bis all die Projekte realisiert
werden, die in Summe das
„Marktviertel“ ausmachen
würden, wagt keiner zu prophezeien. Zudem dürfte gerade die neue „Markıtbrücke“
ordentlich Geld verschlingen.
Summen werden keine genannt. Dass die Finanzierung
eine Herausforderung ist, ist
aber allen klar. Oppitz-Plörer
ist dennoch überzeugt, dass in
der kommenden Gemeinderatsperiode alles für das
Gesamtvorhaben Notwendige
auf Schiene kommen könnte.

Zeitfenster

Grundstücke

Zwischen Inn- und Universitätsbrücke gehören der Stadt vier
Grundstücke (Markthalle, Marktplatz, Marktgarage und nach
Absiedlung der Landespolizeidirektion geht auch dieses Areal an
die Stadt), auf denen in den
kommenden jahren einiges in
Bewegung kommt. Das bietet
Raum für eine Neugestaltung

Ablaufdaten

Der Pachtvertrag für die Garage
endet mit 2024. 2025 siedelt
die LPD ab, eine Neubebauung
ist geplant. Die Mietverträge in
der Markthalle laufen bis 2027,
eine Sanierung steht an