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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„‚LOos von Innsbruck‘-Stimmung droht“, Seite 23

„Los von Innsbruck“-Stimmung droht

Auch in Igler Bevölkerung regt sich Widerstand gegen die geplante Abschaffung des Stadtteilausschusses.

zwar nicht nur bei den Stadtteilvertretern selbst.

Auch in der Bevölkerung
ist der Unmut groß: „Wenn
der Unterausschuss Igls fällt,
brodelt die Volksseele“, ist
Ludwig Pittl, Igler Hausarzt

Von Michael Domanig

Innsbruck, Igls —- Die per
Stadtrechtsnovelle geplante
Abschaffung der Unterausschüsse in Igls und Vill lässt
die Wogen hochgehen —- und

Retten wir unsere
Stadtteil-Demokratie

_h- Ne f p
Schon 2019/20 gab es in Igls heftige Proteste gegen das geplante Aus für
die Stadtteilvertretungen - nun ist es genauso.

Foto: Drexel

im Ruhestand, überzeugt.
Auch wenn Vorschläge aus
Igls leider oft nicht umgesetzt
würden, stelle der Stadtteilausschuss zumindest Mitspracherechte sicher. Die „Los
von Innsbruck“-Bewegung in
Igls - durch die Einführung
des Unterausschusses 1994
eingedämmt — könnte wieder
neu aufflammen, glaubt Pittl.
„Wir fühlen uns ja jetzt schon
oft von Innsbruck überfahren“ — etwa bei Wohnbauprojekten, die den Iglern selbst
nicht zugutekämen.

Manuel Schwaiger, Wirt des
bekannten Alpengasthauses
Heiligwasser, sieht das genauso: „Der Unterausschuss setzt
sich zum Beispiel stark für das
Ortsbild ein - ohne ihn wären
mehrere Bauprojekte noch
ein Stockwerk höher ausgefallen.“ Generell sei die — ehrenamtliche — Stadtteilvertre-

Seite 4 von 9

tung als Sprachrohr zwischen
Innsbruck und Igls „unverzichtbar“: „Wir gehören zwar
zur Stadt, aber wenn alles nur
über die Stadt läuft, dauert es

—.
3
z
3R
5

‚ Die ehrenamtliche
Arbeit des Stadtteilausschusses ist undankbar und zeitintensiv, aber unverzichtbar.“

Manuel Schwaiger
(Wirt Gasthaus Heiligwasser)

ewig, bis es bearbeitet wird
oder auch nur Informationen
zurückfließen.“ Auch bei vielen Kleinigkeiten - von den

Kapellen am Heiligwasserweg
bis hin zu Radständern — leiste
der Unterausschuss viel.

Die alteingesessene Iglerin
Waltraud Kaserer kann das
nur bestätigen: „Der Stadtteilausschuss übernimmt viel
Vorarbeit für die Stadt, die
Mitglieder sind in direktem
Kontakt mit uns und wissen,
was die Igler brauchen.“

Auch sie verweist darauf,
dass der Ausschuss seinerzeit eingeführt wurde, „weil
die Igler weg von Innsbruck
wollten“. Für sie ist klar: „Wir
brauchen weiterhin einen Ansprechpartner, der gegenüber
der Stadt vermittelt — und wir
werden weiterkämpfen.“

Wie berichtet, sieht das neue
Stadtrecht diverse andere Formen der Partizipation vor —
von „Bürgeranträgen“, die im
Gemeinderat zu behandeln
sind, bis hin zu Bürgerräten.