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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

„Alle gegen Anzengruber“, Seite 22

MARKUS GASSLER

Tiroler Politik
Inoffiziell

Wenn die Stadt-ÖVP Hannes
Anzengruber (re.) nominiert,
hätte er sehr gute Chancen,
nächster Bürgermeister von
Innsbruck zu werden. Sämtliche Umfragen gehen seit
Monaten von einer Stichwahl
gegen Georg Willi aus.

|

Alle gegen Anzengruber

Der 2. Innsbrucker Vize-Bürgermeister hat das Zug zum Tor. Er will Bürgermeister werden.

Doch das schmeckt nicht allen in der Stadt - wie zum Beispiel einigen seiner „Parteifreunde“.

ie bürgerlichen Kräfte

in der Stadt Innsbruck

sind knapp acht Monate vor der Wahl auf der
Suche nach einer gemeinsamen Plattform. Iniziiert hat
das Ganze ÖVP-Stadtparteiobmann LA Christoph Appler.
Eingeladen hat er Für Innsbruck, Seniorenbund, Neos
und die Liste Fritz. Die Gespräche starten im August.
Oberstes Ziel sei, wie Appler
dem ORF sagte, ein gemeinsamer bürgerlicher Bürgermeisterkandidat. Inoffiziell
geht es aber auch darum,
einen zu verhindern: nämlich Innsbrucks 1. Vize-Bürgermeister Johannes Anzengruber. Er wäre, wie er
gegenüber der „Krone“ erklärt, für eine Bürgermeister-Kandidatur bereit. „Wir
erleben derzeit eine große
Krise, in der es vorrangig
gilt, Wege und Lösungen
gegen die Teuerung in allen
Bereichen —- von den Ener-

gie- über die Wohnkosten
bis hin zu Mieten, Kreditraten, Betriebskosten, und Lebensmittelpreisen — zu finden. Diese hohen Kosten
kann die Bevölkerung nicht
mehr lange stemmen. Dennoch geht es vielen Politikerinnen und Politikern in erster Linie darum, wie man
anderen Berufskollegen am
besten an den Karren fahren
kann. Das geht alles zulasten der Bürger. Es braucht
speziell in der Gemeindepolitik andere Strukturen.
Ein Bürgermeister muss
handeln — und nicht ständig
nur reden und taktieren“, erklärt Anzengruber.

Es gibt für ihn zwei Wege:
„Weitermachen wie bisher.
Wohin uns das führt, spüren
wir alle am eigenen Leib.
Der angerichtete Schaden
wird uns dann noch viele
Jahre begleiten. Oder wir
unternehmen Kkonstruktiv
und lösungsorientiert etwas

gegen die anstehenden Probleme. Ausgenommen von
dem einen Prozent der Bevölkerung, die sich alles leisten können, betrifft diese
schwierige Situation alle.
Wir müssen alles dafür tun,
dass es für diese Menschen
wieder ein Licht am Ende
des Tunnels gibt“, erklärt
der 2. Vize-Bürgermeister.
Dass er das Zeug zum
Bürgermeister habe, stelle er
täglich unter Beweis. „Man
kann und darf mich an meinen Taten messen“, verweist
er auf die geleistete Arbeit in
seinen Ressorts. „Als Bürgermeister werde ich noch
viel mehr Hebel in Bewegung setzen können, weil der
Handlungsspielraum viel
größer ist. Und auch bei den
Angestellten im Stadtmagistrat ist der Wille zur
Gestaltung da“, sagt Anzengruber. Es könne nicht sein,
dass Innsbruck seit mehr als
zwei Jahren auf eine Foto-

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voltaik-Offensive in der
Stadt warten muss. „Je
schneller wir hier mit dem
Ausbau von Fotovoltaikanlagen, industrieller Abwärme, Biomasse, Wind- und
Wasserkraft voranschreiten,
desto schneller können wir
die Stromkosten langfristig
niedrig halten“, ist Vize Anzengruber überzeugt. Hinzu
kommen noch die Umfragen, aus denen seit Monaten
klar hervorgeht, dass Anzengruber der einzige ist, der in
einer Stichwahl ein „Leiberl“ gegen den amtierenden
BM Georg Willi hätte.

Stellt die Stadt-OVP Anzengruber nicht auf, wird er
wohl eine eigene Liste machen. Und das wäre dann der
Untergang der Stadt-VP. Da
sollten sich die handelnden
Personen überlegen, ob es
für sie nicht ein Nachteil ist,
wenn eine 4-Prozent-Hürde
für den Gemeinderatseinzug
beschlossen wird . . .