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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_07_29_Presse_OCR
- S.8
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tirol.orf.at
„Mittelstandsliste für Wohnungen floppt“, Seite online
29.7.2023
POLITIK
Mittelstandsliste für Wohnungen floppt
Eine Vergabeliste für Innsbrucker städtische Wohnungen an Besserverdienende findet
offensichtlich wenig Anklang. Nachdem sich seit 1. Juli bisher kaum jemand gemeldet hat,
wird innerhalb der Stadtregierung die Sinnhaftigkeit dieser Liste mehr als infrage gestellt.
Mesut Onay von der Alternativen Liste Innsbruck sagt, die zweite Liste
sei auf jeden Fall ein Rohrkrepierer. Onay fordert, mit dieser Liste
sofort Schluss zu machen. Es werde an den Bedürfnissen der
Menschen vorbei Wohnbau- und Wohnungsvergabe-Politik betrieben.
Über 3.000 Menschen würden auf eine Wohnung warten. Anstatt
diesen eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, habe man eine eigene
Liste für Besserverdienende gemacht, die diese Wohnungen gar nicht
haben wollen.
Bewerbung mit 8.000 Euro Nettoeinkommen
Der mit 1. Juli nach langen Wirren und Debatten ins Leben gerufenen
zweiten Vergabeliste für Stadtwohnungen hätten Fachleute bereits im
Vorfeld eine Absage erteilt, so Onay. Grüne, SPÖ und die Alternative
Liste hatten versucht, die neue Liste zu verhindern, politisch möglich
gemacht wurde sie von ÖVP, Für Innsbruck (FI) und FPÖ. Vor allem,
dass sich ein Vierpersonenhaushalt mit einem Nettoeinkommen von
bis zu 8.000 Euro um eine Stadtwohnung bewerben könne, sei völlig
unrealistisch, so Onay. Wirklich Bedürftige würden nicht zum Zug
kommen.
Willi: Funktioniert in der Praxis nicht
Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) kündigte am Freitag an,
die zwei Vergabelisten auf eine einzige im Herbst zu reduzieren. Die
zwei Listen würden in der Praxis nicht funktionieren, so Willi. Man
arbeite an einer modifizierten Wohnungsvergabe-Richtlinie für den
Herbst, wo man den Mittelstand mitberücksichtigen wolle, so Willi.
Lukas Krackl von der Liste Für Innsbruck war maßgeblich an der
Einführung der neuen Vergabeliste beteiligt. Er will sich drei Monate
Zeit geben, um über Erfolg oder Misserfolg des Projektes zu urteilen.
Link: https://tirol.orf.at/stories/3217822/
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