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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Kaufwohnungen sind bei Mittelschicht sehr wohl gefragt“, (Leserbriefe)

Seite 33

Kaufwohnungen sind bei
Mittelschicht sehr wohl gefragt

Thema: „Innsbrucks Oberschicht hat dankend abgelehnt”,
TT, 29.7.

ir fehlte beim Artikel

die Klarstellung, ob es
sich bei den thematisierten
„Stadtwohnungen“ um Objekte zum Kauf oder zur Miete handelt, da es bei Stadtwohnungen schließlich beide
Möglichkeiten gibt.

Und hier liegt auch inhaltlich der Hund begraben: Natürlich meldet sich niemand
mit mittlerem und höherem
Einkommen für eine Mietwohnung der Stadt — also eine Sozialwohnung -, denn
das würde den meisten wohl
unanständig und unrecht erscheinen. Die „Mittelschicht“
steht auf der Vergabeliste für
Stadtwohnungen zum Kauf.

Innsbruck ist für den Normalverdiener unbezahlbar
geworden. Der Quadratmeterpreis bei Neubau-Wohneigentum in Innsbruck beträgt 10.000 bis 11.000 Euro.
Damit kostet eine 60-Quadratmeter-Wohnung in Innsbruck selten unter 600.000
Euro. Wie soll sich das eine junge Familie leisten bei
durchschnittlichen Gehältern zwischen 1800 und 2500
Euro netto? Besonders in einer Zeit, in der man für einen
Kredit bei der Bank 20 Prozent Eigenkapital benötigt,
die Zinssätze flexibel sind
und die Rückzahlungsraten
40 Prozent des Haushaltseinkommens nicht überschreiten dürfen? Einer Zeit, in der
sich die Betriebskosten verdoppelt haben?

Fazit: Selbst wenn zwei Erwachsene Vollzeit arbeiten,
gibt es für die jungen Familien Innsbrucks keine Chance,
jemals in ihrer Heimatstadt
Wohneigentum zu erwerben.

Deswegen bleibt ihnen als
letzte Chance eine Stadtwohnung zum Kauf. Das ist die
„Mittelschicht“, von der immer geredet wird, die in Innsbruck keine Zukunft mehr
sieht. Wenn so getan wird, als

Mittelschicht möchte nicht mieten,

sondern kaufen.

Fotn: M

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bestünde an solchen Stadtwohnungen - nämlich denen zum Kauf - in der Mittelschicht kein Interesse, dann ist
das ein Hohn für alle, die seit
Jahren verzweifelt suchen.

Nora Scheiber, 6020 Innsbruck

nstatt dass FI, ÖVP und

FPÖ die Einkommensgrenzen für Stadtwohnungen
festlegen, sollten sich diese
drei Parteien überlegen, wie
sie ihre gesellschafts- und sozialpolitische Abgehobenheit
den real bestehenden Verhältnissen angleichen könnten und müssten. Dies erlaube ich mir nach 40 Jahren
beruflicher Tätigkeit im Sozialbereich festzuhalten.

Joachim Nagele, 6020 Innsbruck