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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_11_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„‚ Die Schließung ist eine Katastrophe‘“, Seite 22
„Die Schließung ist
eine Katastrophe“
Plötzliche Schließung einer Kinderkrippe lässt Eltern
in Innsbruck verzweifeln. Eine Alternative muss her.
Von Eva-Maria Fankhauser
Innsbruck - Es war eine Nachricht, die ihnen den Boden
unter den Füßen wegriss. Am
Dienstag ging bei zwölf Familien eine E-Mail ein, dass die
Kinderkrippe, wo ihre Kinder
untergebracht sind oder im
September eingewöhnt werden sollten, mit Ende August
zusperrt. Für immer.
Die Gründe für die Schließung der Kinderkrippe „Casa dei Bambini“ im Innsbrucker Stadtteil Pradl seien für
einige zwar nachvollziehbar,
aber der Schock sitzt tief.
Denn in so kurzer Zeit eine
Lösung zu finden, lässt viele verzweifeln. „Für mich ist
das die pure Katastrophe.
Diese Nachricht kam völlig
überraschend wie aus dem
Erst am Dienstag erfuhren die Eltern, dass die Kinderkrippe „Casa dei
Bambini“ mit Ende August ihre Pforten schließen muss.
„ Ich habe sofort
versucht, eine
alternative Kinderkrippe
aufzutreiben, aber das
ist kaum möglich.“
Mutter aus Innsbruck
Nichts“, schildert eine der
betroffenen Mütter.
Zwei Mitarbeiterinnen haben gekündigt, neues Personal war bis dato nicht aufzutreiben. Hinzu kommıt:
Die Kinderkrippe wollte
aufgrund des auslaufenden
Mietverhältnisses in neue
Räumlichkeiten übersiedeln,
die derzeit im Bau sind. Die
Kosten übersteigen mittlerweile jedoch die Möglichkeiten des Vereins — heißt es
im Schreiben an die Familien. Eine leistbare Alternative
Fa Fanklaa in
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konnte nicht gefunden werden.
„Man investiert so viel Zeit
und Energie darin, eine passende Kinderkrippe zu finden, dann steht man bei
mehreren auf Wartelisten
und als wir dann die Zusage
der Casa dei Bambini bekamen, war die Freude bei uns
groß. Dass daraus aber plötzlich kurz vor der Eingewöhnung im September nichts
wird — das hat uns aus den
Socken gehaut. Was jetzt?“,
fragt eine betroffene Mutter.
Seit Tagen plagen sie Fragen,
wie es weitergeht, wie sie das
nächste Jahr schaffen sollen.
„Ich habe sofort versucht, Alternativen aufzutreiben, aber
das ist kaum möglich. Und
wenn sich irgendwo ein Platz
finden lässt, ist man dann fası
länger dorthin unterwegs, als
dass es einen Nutzen hat“, erklärt sie frustriert.
Doch die Kinderkrippenleitung hält die Eltern täglich am
Laufenden. Laut Vereinsobfrau Silke Turek zeichne sich
eine „gute Lösung“ ab. Mehr
könne sie aber noch nicht dazu sagen. Seitens des Landes
Tirol sei man sehr bemüht,
die Kinderbildungsplätze
zu erhalten, und arbeite mit
Hochdruck daran: „Gegenwärtig wird gemeinsam mit
der Stadt Innsbruck an einer
Übernahmelösung durch einen neuen Träger am Standort der Kinderkrippe gearbeitet. Derzeit finden dazu noch
finale Abstimmungsprozesse
statt.“
Ein Strohhalm, an den sich
die betroffenen Eltern klammern.