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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Auftrag angenommen, aber ‚Mission: Impossible*‘“, Seite 4

Auftrag angenommen, aber „Mission: Impossible“

Ab heute Abend gilt’s: Siegen oder fliegen heißt die Devise für LR Mario Gerber bei der Reform der Innsbrucker Volkspartei.

Innsbruck —- Will LR Mario
Gerber als neuer Innsbrucker
ÖVP-Chef nicht sofort zwischen allen Stühlen sitzen,

Hintergrund
Von

Peter Nindler
peter.nindler@tt.com

muss er beginnend mit seiner Wahl heute Abend bereits
klare Kante zeigen. Das heißt,
der bisher glücklosen bürgerlichen Gruppierung „Das Neue
Innsbruck“ den ÖVP-Stempel
aufdrücken sowie eine Abkehr

von der Totalopposition gegenüber Bürgermeister Johannes Anzengruber einleiten.
Der Konflikt mit Bündnis-
Partner „Für Innsbruck“ und
Ex-Bürgermeisterin Christine
Oppitz-Plörer ist damit programmiert. Allerdings auch
mit jenen Innsbrucker ÖVP-
Funktionären, die bei Gerber
nicht mehr erste Wahl sind.
Ein Zerbrechen der bürgerlichen Zweckgemeinschaft
während der Gemeinderatsperiode bis 2030 kann allerdings keine Option sein, dann
spielt die ÖVP in der Innsbrucker Tagespolitik nämlich
überhaupt keine Rolle mehr.

Heute steigt Gerber (r.) in die Riege der Chefs in der ÖVP neben Landes-

parteiobmann Mattle (I.) und Bundesparteichef Stocker auf.

Gerber hat deshalb viel zu
verlieren, zumal die politische
Antriebsfeder von Oppitz-Plörer von Rache geprägt wird.
Vor der Gemeinderatswahl
2024 bekam dies Georg Willi
(Grüne) zu spüren, der sie aus

Foto: APA/Groder

dem Amt bugsiert hatte. Seit
der Innsbruck-Wahl nimmt
sie Anzengruber ins Visier,
der „Das Neue Innsbruck“ an
die Wand gespielt hat. Und
gegenüber Gerber wetzt Oppitz-Plörer wegen dessen ge-

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forderter Kurskorrektur in der
Stadtpolitik ebenfalls bereits
die politischen Messer.
Andererseits benötigt der
Wirtschafts- und Tourismuslandesrat jedoch außerhalb
der Regierung so etwas wie
politisches Gewicht. Obwohl
Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler bei der Ablöse ihrer Bezirksobleute von
Kufstein und Kitzbühel nicht
gerade strategisch klug vorgegangen ist: Sie rittert nach
wie vor mit LR Cornelia Hagele um die Nummer zwei in
der Tiroler VP hinter Parteichef und Landeshauptmann
Anton Mattle. Gerber hat hier

Boden verloren, mit Innsbruck könnte er aufholen.
Oder sich endgültig aus dem
Rennen verabschieden, sollte
er in der Stadt-ÖVP scheitern.
Mattle wird die ÖVP mit Sicherheit in die Landtagswahl
2027 führen, nächstes Jahr
werden dafür die Weichen gestellt. Gerber bleibt nicht mehr
viel Zeit. Vorerst muss er den
von seinen Gegnern absichtlich weggeworfenen Bananenschalen ausweichen, um nicht
auszurutschen. Trotzdem
sieht alles ein wenig nach einer „Mission: Impossible“ aus,
doch Gerber hat den Auftrag
bewusst angenommen.