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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_18_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
-
Die Kombination aus neuem Asphalt und altem Kopfsteinpflaster in der Innsbrucker Altstadt finden Wirtschaftstreibende zum Schämen.
„‚Blitzsanierung‘ einzelner Altstadt-Gassen möglich“, Seite 21
Fot0: Böhm
„Blitzsanierung“ einzelner
Altstadt-Gassen möglich
Nach Kritik am Fleckerlteppich bietet Innsbrucks Bürgermeister eine
rasche Neupflasterung der Seitengassen an. Dafür braucht es Totalsperren.
Von Denise Daum
Innsbruck - „Grindig und
jämmerlich.“ So beschreibt
Michael Perger, Obmann des
Zentrumsvereins, den Zustand der Altstadt. Seit der Erneuerung der Wasserleitungen im Jahr 2021 präsentiert
sich der Großteil der Altstadt
als unschöner Fleckerlteppich aus altem Kopfsteinpflaster und provisorischer
Asphaltierung.
Dass die Neugestaltung der
Oberfläche erst im April 2024
startet und mindestens zwei
Jahre dauern soll, ist für den
Zentrumsverein völlig unverständlich. Perger, der über
200 Wirtschaftstreibende und
Hausbesitzer in der Innsbru-
cker Innenstadt vertritt, fordert mehr Tempo. „Eine jahrelange Baustelle ist nicht
mehr zumutbar“, so Perger.
Die Unternehmer seien bereit, eine kurzzeitige Sperre
einer Gasse zu akzeptieren,
wenn im Gegenzug die Neupflasterung rasch durchgezogen wird.
Bürgermeister Georg Willi
(Grüne) zeigt sich dafür offen.
„An uns soll es nicht scheitern. Eine schnelle Sanierung
der Seitengasse würde sich organisieren lassen.“ Mit einer
dafür nötigen rund zweimonatigen Totalsperre einzelner
Gassen müssten allerdings alle Betroffenen einverstanden
sein. Was nicht geht, stellt der
Bürgermeister auch klar: die
Pflasterung von Kiebachgasse
und Herzog-Friedrich-Straße
im selben Jahr. Eine Route
durch die Altstadt muss offen
bleiben.
Auch die Wirtschaftskammer fordert eine schnellstmögliche Sanierung. „Das
äußere Erscheinungsbild ist
im Moment einer Altstadt
mit ihrem Stellenwert für
Innsbruck nicht würdig“, sagt
Innsbrucks WK-Bezirksstellenobmann Franz Jirka.
Für Markus Stoll, Wirtschaftssprecher von „Für
Innsbruck“, ist der „blamable Zustand des Bodenbelages
ein Sinnbild für die Arbeit“
der dafür zuständigen Stadträtin Uschi Schwarzl (Grüne).
Den Betrieben sei es nicht
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länger zuzumuten, dass sie
„aufgrund mangelnder Vorbereitungen mit unnötig langen Dauerbaustellen vor der
Tür konfrontiert sind und in
ihrer Tätigkeit behindert werden“, ärgert sich Stoll.
Gerald Depaoli (Gerechtes
Innsbruck) geht einen Schritt
weiter und fordert den sofortigen Rücktritt von Uschi
Schwarzl. Schon vor Jahren
hätte sie sich um die Ausschreibung der Neupflasterung bemühen können. „Die
Altstadt wird aufgrund des
Totalversagens von Schwarzl
als Tiefbaustadträtin zur jahrelangen Dauerbaustelle, und
das zum Nachteil der Innenstadtwirtschaft und des Tourismus“, kritisiert Depaoli.