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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_27_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Der richtige Blick für die verborgene Gefahr“, Seite 12+13
Der richtige Blick für die verborgene Gefahr
Wo Fußgänger sorglos entlanggehen,
kann im Untergrund Gefährliches
verborgen sein. Bombensuchexperte
Manfred Macek spürt Altlasten
auf und macht so Städte sicherer.
Innsbruck — Die Spezialgeräte sind schon sicher
im Wagen verstaut, nur
das davor stehende Warndreieck mit der Aufschrift
„Vermessung“ und die
auffälligen farbigen Punkte, Buchstaben und Zahlen auf dem Asphalt zwischen der Innsbrucker
Grassmayr-Kreuzung und
dem Westbahnhof zeugen noch von der Arbeit
der Männer mit den orangefarbenen Warnwesten.
‚ Kommt es
einmal doch
zur Katastrophe,
hätte man die Kosten
dafür besser in Kauf
genommen.“
Manfred Macek
(Bombensuchexperte)
Manfred Macek, Leiter
des Österreichischen Archäologiebunds — Institut für Militärarchäologie
und Kriegsfolgenrisiko
(OeAB) — und Inhaber einer Spezialfirma für Altlastensuche mit Sitz in
Osttirol und Wien, war
mehrere Wochen lang mit
seiner Gruppe im Auftrag
des Landes und der IKB
im Einsatz.
Im Rahmen einer Straßenraumneugestaltung
werden die Kommunalbetriebe hier Arbeiten für
Wasser, Kanal, Strom und
Internet durchführen.
Doch bevor es losgehen
kann, sind die Techniker wochenlang auf Spurensuche gegangen, um
in der Tiefe Verborgenes
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wurde im Zweiten Weltkrieg wegen des Bahnhofs
besonders heftig bombardiert und gilt — wegen
möglicher noch unentdeckter Blindgänger — als
Risikozone. Unter Straße
und Gehsteigen könnte
sich verbergen, was Fußgänger und Fahrzeuglenker in helle Aufregung
versetzen würde.
Auf der Ladefläche eines Kleintransporters hat
Macek als Anschauungsmaterial ausgebreitet,
was bei Grabungsarbeiten
an anderen Stellen bereits
gefunden wurde, darunter
eine riesige Fliegerbombe
und eine - inzwischen entschärfte — Handgranate.
Um zu verhindern, dass
bei Grabungsarbeiten darauf gestoßen wird und
diese explodieren, durchleuchtet er mit seinen
Mitarbeitern den Untergrund Quadratzentimeter
für Quadratzentimeter.
Die teils selbst entwickelte Technik nennt sich
Geoscreening, dabei handelt es sich um zwei angewandte Technologien,
elektromagnetische VLF-
Messungen (Very Low
Frequency) und jene mit
einem Flächenimpulsdetektor. Damit ist es
möglich, zwölf Meter in
die Tiefe zu blicken.
Die Daten sind inzwischen eingespeichert, wie
der Bombensuchexperte
auf seinem Laptop zeigt.
Nun werden sie genau
analysiert, ein Ergebnis
soll in den kommenden
Wochen vorliegen.
Eine Vorgehensweise
wie diese ist vorbildlich