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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_30_Presse_OCR
- S.17
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Der Standard
„Das große Aufräumen beginnt“, Seite 8
30.8.2023
Das große Aufräumen beginnt
Im Westen Österreichs hat sich die Hochwasserlage nach den starken
Niederschlägen wieder entspannt. Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken
mussten von den Einsatzkräften von Schlamm und Wasser befreit werden.
ach den starken Regenfällen und Über-
flutungen in den vergangenen Tagen
hat sich das Wetter in den betroffenen
Gebieten im Laufe des Dienstags langsam beruhigt. Im Westen Österreichs waren dennoch zahlreiche Straßen gesperrt, die Aufräumarbeiten liefen auf Hochtouren. In mehreren Bundesländern wurde die Situation laufend evaluiert, um notfalls rasch eingreifen
zu können.
Der Osten des Landes blieb zwar von starken Niederschlägen verschont, die großen
Wassermengen der Donau erreichten am
Dienstag aber auch Niederösterreich. Großräumige Überflutungen blieben im Osten jedoch aus, Besonders betroffen von den Wassermassen waren Tirol und Vorarlberg, dort
hat sich die Hochwassersituation am Dienstag
aber entspannt,
Brückensperren aufgehoben
Die am Montagnachmittag erlassenen
Zivilschutzwarnungen für die Bezirkshauptstadt Schwaz und die Kufsteiner Ortschaft
Kramsach wurden am Dienstag aufgehoben,
In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck
gingen die Pegelstände über Nacht sukzessive
zurück, Die Brückensperren wurden wieder
aufgehoben, und Sicherungseinrichtungen im
Bereich von Inn und Sill wurden abgebaut, informierte Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP). Man sei „mit einem blauen
Auge davo mmen”,
Auch im , das am Vortag zwischen
Oetz und Sölden kurzzeitig weder über das
Timmelsjoch noch über die teils weggeschwemmte Bundesstraße erreichbar war,
sanken die Wasserpegel Der Leiter des Katastroph rums des Landes, Elmar
Rizzoli, ging zunächst davon aus, dass die
Straße noch einige Tage gesperrt sein könnte,
Die Strecke über das Timmelsjoch war aber
wenig später wieder passierbar. Die Hochwassersituation am Alpenrhein in Vorarlberg
blieb ebenfalls stabil,
Zwar waren die Abflussmengen des Flusses
weiter enorm, sie befanden sich aber nicht im
bedrohlichen Bereich, Die Rheinvorländer
wurden nicht mehr geflutet,
Maria Retter, Stefanie Ruep, Max Stepan
Auch in Salzburg hatte sich nach den rekordverdächtigen Niederschlägen die Hochwassersituation stabilisiert. Seit Montagabend sind die Pegelstände stark rückläufig.
In der Landeshauptstadt, wo am Anfang der
Woche zur &cherhent noch die mobilen
Hoch ände entlang der Salach aufgebaut wurden, waren am Dienstagvormittag nur noch die Fahrradunterführungen gesperrt,
In Hallein war der Pegel der Salzach hoch,
der Hochwasserschutz wurde vorsorglich
aufgebaut - doch die Keltenstadt kam ohne
Überschwemmungen davon. Erst vor zwei
Jahren wurde die zweitgrößte Stadt Salzburgs von einem verheerenden Hochwasser
heimgesucht, Damals trat der Kothbach über
die Ufer, Die Wassermassen durchfluteten in
kürzester Zeit etliche Straßen und Gassen in
der Altstadt,
Am Dienstag mussten vor allem im Pongau
zahlreiche Schäden aufgearbeitet werden,
Der Inn führte am Dienstag noch große
Wassermengen, etwa in Ranshofen.
Foto: APA / Manfred Fesi
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nachdem Flüsse über die Ufer getreten waren.
In Bischofshofen strandeten etliche Fahrgäste
der ÖBB, nachdem die Strecke zwischen Werfen und Golling am Montagabend komplett
gesperrt werden musste, Ein Schienenersatzverkehr konnte erst am Abend eingesetzt werden. Auch der Fernverkehr durch die Tauern
zwischen Schwarzach und Spmal in Kärnten
und etliche Nacht rbi mussten
eingestellt werden,
Erschreckend waren die Bilder des bekannten Gasteiner Wasserfalls, der sich in eine
braune Schlammwelle verwandelte. In Bad
Hofgastein erreichte die Gasteiner Ache einen
Höchstpegelstand von 400 Zentimetern und
trat teilweise über die Ufer, Und auch in Mittersill gab es ein Hochwasser, das statistisch
gesehen nur alle 30 Jahre eintritt, erklärte der
Leiter des Hydrografischen Dienstes, Harald
Huemer,
Ein ungewöhnlicher Wettermix habe zu
den Überschwemmungen geführt. „Wir haben selten die Kombination aus starken Regenfällen im Oberpinzgau und zeitgleich in
den südlichen Bereichen des Pongau“, sagt
Huemer, Das lasse auch alle nachführenden
Gewässerabschnitte der Salzach dementsprechend schnell anschwellen.
Donaupegel stieg stark an
Während im Westen die Einsatzkräfte mit
der Beseitigung der Schäden beschäftigt waren, versetzten sich die Feuerwehren in Oberund Niederösterreich in erhöhte Alarmbereitschaft. Die hohen Wassermengen flossen über
den Inn und die Donau von Westen in Richtung Osten. Im oberösterreichischen Schärding wurde noch in der Nacht auf Dienstag der
Zivilschutzalarm ausgelöst, In Mauthausen
wurde die Warngrenze des Donaupegels überschritten.
Betroffen war auch die Donau in Linz, dort
wurde ebenfalls ein mobiler Hochwasserschutz aufgebaut. Zu starken Überflutungen
wie im Westen kam es aber nicht. In NiederöÖsterreich gaben die Behörden am Dienstag
Entwarnung hinsichtlich eines Anstieges der
Donaupegel, obwohl der Fluss die Scheitelwerte erreichte,
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