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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Anzengruber gerät schwer unter Druck“, Seite 19

Anzengruber
gerät schwer
unter Druck

Sozialstadtrat hat noch viel mehr
„Erlebnis Cards“ verteilt als bisher
bekannt. Polit-Konkurrenz schäumt
und verlangt sofortige Aufklärung.

Von Michael Domanig

Innsbruck — Wie viele „Erlebnis Cards Tirol“ er nun insge-

samt übergeben hat, konnte

Vize-BM Hannes Anzengru-

ber (ÖVP) gestern auch auf
mehrfache Nachfrage nicht
beantworten. Klar ist aber: Es

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‚ Ich habe nur meine
Vermittlerrolle
zum Sozialbereich wahrgenommen. Soll ich das
künftig nicht mehr tun?“

Hannes Anzengruber
(Vizebürgermeister, OVP)

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werden und gut ankommen“
— Ähnliches mache er ständig, etwa wenn er zwischen
Lebensmittelhändlern und
Sozialmärkten oder Tafeln
Warenspenden vermittle. Was
Anzengruber noch betont: Im
Gegensatz etwa zu Blumenverteilaktionen durch städtische Politiker „ist hier kein
einziger Steuer-Cent geflossen“. Ihm gehe es um ein Zeichen der Wertschätzung.

In Anzengrubers Begleitschreiben an die Mitglieder
der Freiwilligen Feuerwehren entsteht jedoch ein ganz
anderer Eindruck als der einer reinen Vermittlerrolle:
„Gerne schenke ich euch eine
Karte, mit der die vielen verschiedenen sportlichen, kulinarischen, touristischen und
kulturellen Abenteuer noch
bis Ende des Jahres erlebbar
sind“, schreibt er darin.

LA AAA N ON

sind noch deutlich mehr als
die ca. 1100 Stück, die an die
Mitglieder der Innsbrucker
Feuerwehren sowie die Belegschaft eines Pflegeheims verteilt wurden: Denn auch weitere Blaulichtorganisationen
sowie alle ca. 1400 Mitarbeiter der Innsbrucker Sozialen
Dienste (ISD) wurden mit „Erlebnis Cards“ bedacht.

Wie berichtet, hat GF Dieter Duftner von der digital
card solutions GmbH bestätigt, die Karten - vom Händler
nicht verkauft und ans Unternehmen zurückgeschickt
— an Anzengruber als Sozialstadtrat übergeben zu haben,
weil man diese nicht entsorgen, sondern einem sozialen
Zweck zuführen wollte.

Anzengruber betont, dass
die Karten weder der Stadt
noch ihm persönlich geschenkt worden seien - er sei
in einer reinen „Vermittlerrolle“ zu den Freiwilligenorganisationen bzw. zum Betriebsrat
der ISD aufgetreten. „Ansonsten wäre die Charge im Abfall
gelandet. Ich sehe es als meine Aufgabe als Sozialstadtrat,
dass Dinge weiterverwendet

Seite 5 von 10

Von anderen politischen
Fraktionen prasselte gestern
massive Kritik auf Anzengruber ein. Sie orten schlicht ein
„Wahlkampfgeschenk“. Die
FPÖ hat bereits eine dringende Anfrage zur Causa eingebracht. Wie die Freiheitlichen
sehen auch SPÖ und NEOS
einen Alleingang Anzengru-

Foto: Wenker

‚ Eine völlig abgehobene, schamlose
Aktion. Anzengruber

agiert nur mehr in einem
Wahlkampfmodus.“

Julia Seidl
(Gemeinderätin NEOS)

bers: Für die Annahme eines
„Geschenks“ an die Stadt bzw.
einen ihrer Vertreter brauche
es stets einen Beschluss des
Stadtsenats. Auch die Liste
Fritz verlangt „volle Transparenz und rasche Aufklärung“.