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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

Weil das Haus mit ihrer bisherigen Wohnung
Familie S. eine leistbare, passende Wohnung. Die Suche gestaltet sich schwierig.

n

„Dringend gesucht: Leistbare Wohnung“, Seite 14

im Innsbrucker Pradier Saggen abgerissen wird, sucht

Frta: Pacher

Dringend gesucht:
Leistbare Wohnung

Dass es für die seit 1. Juli neue Mittelstandsliste in Innsbruck
wenige Vormerkungen gibt, liegt für eine Familie daran, dass
ein zu hohes Mindesteinkommen verlangt wird.

Von Liane Pircher

Innsbruck — Für Innsbrucker Stadtwohnungen
gibt es seit 1. Juli eine so
genannte „Mittelstandsliste“. Die Nachfrage ist
— wie die TT berichtete —
äußerst bescheiden: Bislang gibt es sieben Vormerkungen auf der Liste,
davon sechs Einzelpersonen sowie eine Familie
mit einem Kind. Sie alle
bekommen ein Angebot
für eine Stadtwohnung,
die über die reguläre Liste nicht vergeben werden
konnte.

Mit Kopfschütteln betrachtet Familie S. (Name
der Redaktion bekannt)
den Wohnungs- und
Mietmarkt in Innsbruck.
Die Jungfamilie sucht eine passende, vor allem
gut leistbare Stadtwohnung, weil das Haus mit
ihrer bisherigen Wohnung spätestens 2024
dem Ausbau des studentischen Wohnprojekts der

NHT im Pradler Saggen
weichen muss. Derzeit
steht die Familie auf der
„normalen“ Wohnungsliste der Stadt Innsbruck.
Voraussichtliche Wartezeit laut Wohnungsamt:
mindestens vier Jahre.
Für die neue Mittelstandsliste hat das Paar
— beide akademisch ausgebildet — die Kriterien
nicht erfüllt: Eine alleinstehende Person muss
ein Einkommen zwischen 2520 und 4320 Euro netto nachweisen, eine
vierköpfige Familie zwischen 4830 und 8280 Euro. Gleichzeitig muss die
Mietbelastung bei über 25
Prozent des Nettofamilieneinkommens liegen.
„Welche vierköpfige Familie mit kleinen Kindern
verdient fast 5000 Euro
netto im Monat? Ich denke, so wie uns geht es vielen: Es ist sicherlich nicht
so, dass es zu wenig Interesse für die Mittelstandsliste gibt. Es ist, wie in un-

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serem Fall, für viele nicht
möglich, die Kriterien zu
erfüllen, weil das Mindesteinkommen hoch
angesetzt wird.“ Selbst
wenn beide in Vollzeit arbeiten, wäre es schwierig.
Mit dieser Regelung würde sich schon die Frage
stellen, was bzw. wer dem
Mittelstand bzw. der Mittelschicht zugerechnet
wird, so Familie 5.: „Als
junge Familie ist man
frustriert, wenn man hört,
man verdiene zu wenig,
um auf die Mittelstandsliste zu kommen, gleichzeitig ist die andere Vergabe-Liste sehr voll und
dort wäre ein geringeres
Einkommen von Vorteil,
um zu einer günstigen
Wohnung zu kommen.
Wir dachten, dass wir
recht gut verdienen. Es ist
schon irritierend, wenn
man es dann nicht auf die
Mittelstandsliste schafft,
weil das Mindesteinkommen dafür nicht erreicht
werden kann.“