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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

„BM Willi forciert Karte für Bedürftige“, Seite 20/21
13.9.2023

BM Willi forciert Karte für Bedürftige

Wahllos verteilte Freizeitkarten in Innsbruck sind auch den Grünen ein Dorn

im Auge. Noch dazu, wo sie seit Monaten an einer Karte für wirklich

Bedürftige basteln. Nun macht Stadtchef Georg Willi den nächsten Schritt.

rmutsbetroffenen und
A -gefährdeten Bürge-

rinnen und Bürgern
die Teilhabe am städtischen
Leben ermöglichen: Das ist
die Kernidee der Innsbruck
Aktiv Card, die seit einiger
Zeit in Innsbruck diskutiert
wird. Leider konnten sich
die Parteien in der Stadt
bislang nicht auf einen gemeinsamen Kurs einigen.
Dabei ist das Vorhaben gut
mit Zahlen, Daten und
Fakten hinterlegt: Mit der
Machbarkeitsstudie „Innsbruck aktiv gegen Teuerung“ wurde bereits im Februar des Jahres eine evidenzbasierte Grundlage
präsentiert, um nach dem
ersten Teuerungspaket gezielt weitere Entlastungen
für die Innsbrucker Bevölkerung zu schaffen.

©

Mit der „Innsbruck Aktiv Card“ |

könnten wir jene, auch

langfristig, unterstützen, die
sich nicht selbstverständlich
einen Besuch im Schwimmbad,

die Reparatur ihrer
Waschmaschine oder ein

Öffi-Ticket leisten können.

Janine Bex, stellvertretende Klubobfrau
der Innsbrucker Grünen im Gemeinderat

„Die Innsbruck Aktiv
Card würde genau dort ansetzen, wo aktuell ein akuter Handlungsbedarf besteht. Denn eine zu Beginn
des heurigen Jahres veröffentlichte Studie machte
ganz klar deutlich, wie massiv die Teuerungen vor al-

lem armutsbetroffene oder
armutsgefährdete Menschen im ganzen Land belastet: 201.000 Menschen
in OÖsterreich sind derzeit
stark armutsbetroffen — das
sind um 40.000 Menschen
mehr als noch vor einem
Jahr“, kennt die Klubob-

Seite 6 von 28

Foto: Christof Birbaumer

mann-Stellvertreterin der
Innsbrucker Grünen, Janine Bex, aktuelle Zahlen.

Wien, Graz und Linz als
Vorbild für Innsbruck

Die Aktiv Card bringe
„langfristige, systemische
Verbesserungen für viele,
denn sie soll finanzschwache Menschen neben akuten Hilfestellungen eben
auch längerfristig unterstützen.“ Als Vorbild dienen Städte wie Graz, Linz
und Wien. Konkret für
Innsbruck wurden in der
Studie vergünstigte Zeitkarten für Offis, Ermäßigungen für den Jahresbeitrag von Sportvereinen,
Jahrestarif des Stadtrades,
die Benutzung des Frauen-
Nachttaxis, Eintritte in die
Bäder der Stadt, die Eishalle, Theater und Museen,
den Jahrestarif der Stadtbibliothek, für Kurse der
Volkshochschule und mehr
vorgeschlagen. „Die Teilhabe am städtischen Leben

ist enorm wichtig für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt und sollte möglichst allen Bürgerinnen
und Bürgern ermöglicht
werden“, erklärte Bex.
Laut den Grünen hätte der
Gemeinderat schon im Mai
Gelegenheit gehabt, zu
handeln und einen Grundsatzbeschluss zu fassen:
„So muss nun die Bevölkerung noch etwas länger
warten, um kommunale
Angebote günstiger in Anspruch zu nehmen.“

BM Willi hat Umsetzung

in Auftrag gegeben

Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache: BM
Georg Willi hat das Amt
für Bürgerservice, wo auch
die mittlerweile etablierte
und gut angenommene
Teuerungsberatung Ssitzt,
mit der Erarbeitung eines
Umsetzungskonzeptes zur

Einführung einer Innsbruck Aktiv Karte beauftragt. Philipp Neuner