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Jahr: 2023

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tirol.orf.at

„Opposition fordert Konsequenzen für Tratter‘“, Seite online
22.9.2023

Opposition fordert Konsequenzen für Tratter

Ex-Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) war zwischen seiner Amtszeit und seinem
neuen Job als Chef der Neuen Heimat Tirol insgesamt 19 Wochen auf bezahlten
Urlaub gegangen. Laut Rohbericht des Landesrechnungshofs bestand dieser
Urlaubsanspruch offenbar nicht zu Recht. Die Oppositionsparteien fordern
Konsequenzen.

Über die Frage, ob der bezahlte Urlaub von 19 Wochen rechtens war, gehen die
Meinungen auseinander. Seitens des Landes Tirol bestätigte man am Donnerstag
einen Bericht der „Tiroler Tageszeitung“, dass ein Rohbericht des Rechnungshof in
dieser Causa vorliegt.

Grundlage für Urlaub fehlt

Der Bericht soll laut „TT“ zum Schluss kommen, dass man keine Grundlage für den
19-wöchigen Urlaub Tratters sieht, weil sich auch Landtagsabgeordnete während
ihrer politischen Tätigkeit dienstfrei stellen lassen müssten. Das müsse auch für
Regierungsmitglieder gelten.

Die Personalabteilung des Landes wiederum sah das bekanntlich anders.
Konsequenzen dürfte der Rechnungshofbericht für Tratter keine haben. Für
amtierende Regierungsmitglieder werde es aber sehr wohl Änderungen geben. Denn
Anspruch auf Urlaub werden diese und auch künftige Regierungsmitglieder nicht
mehr anmelden können, hieß es aus dem Büro des Landshauptmanns.

Rücktritt Tratters gefordert

Im Mai hatte die Opposition vereint eine Prüfung durch den Rechnungshof gefordert
— mehr dazu in Urlaub von Tratter soll überprüft werden. Wenig überraschend gab
der Rohbericht der Opposition Anlass zur Kritik. Sie sah einmal mehr einen

veritablen ÖVP-Privilegienfall. „Es ist unfassbar und macht mich sprachlos, wie
schamlos die ÖVP in diesem Land gesetzliche Bestimmungen für sich und ihre
Getreuen auslegt“, kritisierte FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Er forderte den Rücktritt
von Tratter als Geschäftsführer der „Neuen Heimat“.

Die Liste Fritz sah sich indes in ihrer Kritik bestätigt und verlangte ebenfalls die
Abberufung von Tratter als „Neue Heimat“-Geschäftsführer. „Es geht um
Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit und Moral. Ein zu Unrecht konsumierter wochenlanger
Urlaub ist kein Bewerbungszeugnis für den Geschäftsführer einer wichtigen
Gesellschaft im Kompletteigentum der öffentlichen Hand“, ließ Klubobmann Markus

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