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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_09_22.Septeme_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitu, Tratter gerät in Bedrängnis“, Titelseite
„Opposition will Tratters Rücktritt‘“, Seite 3
Opposition
will Tratters
Rücktritt
Nach kritischem Rechnungshofbericht über 19-wöchigen Urlaub kocht
Empörung über nunmehrigen Neue-
Heimat-Chef wieder hoch.
Innsbruck — Gestern fielen klare, aber harte Worte an die Adresse von Ex-Landesrat Hannes Tratter und die ÖVP. „Es
ist unfassbar und macht mich
sprachlos, wie schamlos die
ÖVP gesetzliche Bestimmungen für sich und ihre Getreuen auslegt“, stellte FP-Chef
Markus Abwerzger unmissverständlich fest. Schließlich
sieht der Landesrechnungshof
keine Grundlage dafür, dass
Tratter als außer Dienst gestellter Landesbeamter so viel
Urlaub ansammeln konnte.
Tratter kehrte Ende Oktober 2022 in die Landesverwaltung zurück, handelte sich
aber sofort 19 Wochen Urlaub
aus. Zwischenzeitlich hat er
sich für den Geschäftsführerposten in der gemeinnützigen
Baugesellschaft Neue Heimat
beworben, seinen Dienst im
Land trat er erst am 7. März
an. Schließlich konsumierte
er noch den Urlaub für 2023.
Lange hielt es Tratter nicht im
Land aus, Anfang Juli war er
bereits bei der Neuen Heimat.
Die Opposition empört sich
ebenfalls über diesen „Postenschacher“.
„Urlaub ansammeln und zu
konsumieren, ohne zu arbeiten, das geht nur in der ÖVP“,
lässt Abwerzger nicht locker.
Wenn Tratter einen Funken
Anstand besitze, dann lege
er seine Geschäftsführer-
Funktion bei der Neuen Heimat sofort zurück.
Auf einen Rücktritt Tratters
drängt genauso Liste-Fritz-
Klubobmann Markus Sint.
„Es geht um Glaubwürdigkeit,
Ehrlichkeit und Moral. Ein zu
Unrecht konsumierter wochenlanger Urlaub ist kein Be-
schäftsführer einer wichtigen
Gesellschaft im Kompletteigentum der Ööffentlichen
Hand.“ Tratter, betont Sint,
sollte von sich aus den Hut
nehmen oder die schwarz-Tote Landesregierung müsse ihn
absetzen.
Der grüne Klubchef Gebi
Mair bittet Tratter zur Kasse.
„Für die nicht erbrachte Arbeitsleistung in dieser Zeit
muss Landeshauptmann
Anton Mattle nun eine Rückforderung der ausbezahlten
Gelder verlangen.“
NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer nimmt die Landesregierung in die Pflicht. Sie
müsse den Rechnungshofbericht sofort veröffentlichen.
„Die Öffentlichkeit hat sich
endlich Klarheit in dieser leidigen Causa verdient.“
Landeshauptmann Anton
Mattle (VP) kündigte indessen eine gesetzliche Klarstellung an, damit sich der Fall
„Tratter“ künftig nicht mehr
wiederholen könne.
Ex-Landesrat Hannes Tratter gerät
gehörig unter Druck.
Foto: Bähm
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