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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_09_24_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„‚Einer wird schon noch Platz haben, oder?‘“, Seite 2+3
24.9.2023
„FEiner wird schon noch Platz
Fehlende Lenker, bestellte Busse, die noch nicht
geliefert sind, und steigende Pendlerzahlen: Auf
der Suche nach Lösungen zählt der VVT nun die
Fahrgäste. Nach einer Beschwerdewelle scheint es
erste schnelle Lösungen zu geben.
Von Michaela S. Paulmichl
und Sabine Strobi
Innsbruck - „Und die
sollen jetzt wirklich alle
in nur einen Bus? Na bravo.“ Vor der Bushaltestelle
„Schwarzer Adler“ in Zirl
treffen immer mehr Fahrgäste - vor allem Schüler —- ein. Eva Wenter, die
sonst auf dem Weg zur
Arbeit immer eine frühere Verbindung nimmt,
, Die Leute sind
unzufrieden,
und das trifft auch
uns Busfahrer. Jeder
hackt jetzt auf uns
ein.“
Werner Angerer
(Buslenker) Fota: Paulmich!
schüttelt den Kopf. Alle
wollen nach Innsbruck,
und die gerade herannahende Linie 350 ist bereits
voll. Manche finden noch
Platz —- stehend und dicht
aneinandergedrängt —, der
Rest wartet auf die nächste Verbindung. Gegen 7
Uhr fahren mit einem Abstand von wenigen Minuten mehrere Busse von Zirl
Richtung Landeshauptstadt, doch man hat den
, Ich kann mir
nicht vorstellen,
dass diese vielen
Schüler alle in einem
Bus Platz haben
sollen.“
Eva Wenter
(Pendlerin) Foto: Paulmichl
Eindruck, es könnten gar
nicht genug sein.
In den vergangenen Tagen haben die Beschwerden über seit dem Schulstart brechend volle Busse
in Zirl zugenommen, der
Verkehrsverbund Tirol
(VVT) hat bereits reagiert.
Seit 6.30 Uhr steht nun ein
Mitarbeiter bei der Haltestelle Gemeindeamt, beobachtet die Situation und
zählt die Fahrgäste - „um
‚ Es ist im Inte-
resse aller Eltern, dass die Kinder
mit dem Bus rechtzeitig in die Schule
kommen.“
Angelika Reiter (Mutter von
drei Schulkindern) Foto: 6 .Kof
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zu erheben und zu optimieren, was möglich ist“.
An diesem Tag bekommt
er Verstärkung, VVT-Geschäftsführer Alexander
Jug — selbst Zirler — will
sich persönlich ein Bild
machen. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, wird spätestens bei
der Fahrt mit einem dieser
letzten Frühbusse nach
Innsbruck klar, auch diese
Verbindung ist nichts für
Menschen mit Platzangst.
Jug findet sich nun selbst
eingepfercht zwischen
den Schülern wieder.
„Wir haben Probleme
mit der Buskapazität, aber
das wird sich lösen“, sagt
er. „Wir hoffen, im Oktober
endlich die neuen, größeren Busse zu bekommen.“
Sie sollten seit Juli im Einsatz sein, wegen Lieferschwierigkeiten habe sich
das verzögert. Es geht um
16 neue Busse, die alle auf
der Strecke Innsbruck-
Nassereith und damit für
Zirl zum Einsatz kommen.
Sie sind 15 statt zwölf Meter lang und haben eine
um 20 Prozent höhere Kapazität. Das allein werde
nicht reichen, um die Situation zu entschärfen, so
der VVT-Geschäftsführer.
Noch im Bus telefoniert
er: „Wir brauchen sofort
einen weiteren Bus.“ Er
soll schon am nächsten
Schultag um 7.15 Uhr im
Einsatz sein. Und tatsäch-
Ein paar gehen noch rein: VVT-
lich ist der Bus auch seit
Freitag im Einsatz.
Die Anzahl der verkauften VVT-Jahreskarten hat
in den vergangenen zwei
Jahren von 132.000 auf aktuell knapp 160.000 - ohne
Schülertickets - zugenommen. Jeden Monat gibt es
weitere 1000 Neukunden: