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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_6_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Unorthodoxer Ausflug“, Seite 14
Unorthodoxer Ausflug
Mit Stadträdern auf die Nordkette: Das zeigt ein Video, das im Internet kürzlich
mehr als 135.000-mal angeschaut wurde. Die Aktion hat Konsequenzen.
Von Eva-Maria Hörtnagl
Innsbruck - Vom Innsbrucker Marktplatz geht
es für eine Gruppe junger Männer in Richtung
Nordkette. Nicht etwa
mit Mountainbikes, die
für solche Wege ausgelegt
sind, sondern mit den öffentlichen Stadträdern.
Vom Berg wieder hinunter
fahren sie über Forstwege und Downhill-Trails.
Die Radfahrer scheinen
Spaß beim Ausflug zu haben. Das zeigt zumindest
ein Video auf Instagram.
Die Aufnahmen wurden
am 13. Juni veröffentlicht
und wurden seither über
135.000-mal angeschaut.
Die Reaktionen des
Online-Publikums fallen bis auf wenige Ausnahmen positiv
aus: „Ihr seid ja
Legenden“, kommentiert ein Nutzer. Eine Nutzerin schreibt
unter das Video:
„Ist das komisch,
dass ich mich für
das Rad freue?
Das hätte sicher
niemals damit
gerechnet, das
erleben zu dür-
www.tt.com
fen!?“ In Wahrheit sind es
nicht ganz ungefährliche
Momente, die das Video
zeigt. Und sie werfen Fragen auf. Ist es denn überhaupt erlaubt, mit dem
Stadtrad auf den Berg zu
fahren? Was sagen die
Betreiber dazu?
Accounts gesperrt
Auch die Innsbrucker
Verkehrsbetriebe (IVB),
die Betreiber der Stadträder, wurden auf die Aufnahme aufmerksam. Es
handle sich um einen absoluten Einzelfall, erklärt
Franz Kurz, Leiter der
Marketingabteilung der
IVB. „Das sind City-Bikes,
mit denen kann man keine Mountainbike-Touren machen. Die sind
für solche Zwecke nicht
ausgelegt.“ Ein
städtisches Mietradsystem solle
Fahrten innerhalb des Stadtgebiets ermöglichen, nicht auf
den Berg.
Die Radtour
blieb jedenfalls
nicht ohne Folgen: Zum Ausleihen der Stadträder wird ein
App-Account benötigt.
Jene der Ausflügler wurden nach der gefilmten
Aktion gesperrt.
Die beiden betroffenen
Räder hätten zwar keine
Schäden abbekommen
und seien noch fahrtüchtig, jedoch sei ein erhöhter Verschleiß nicht auszuschließen.
Ab in die Werkstatt
Bei allen 560 Innsbrucker
Stadträdern wird einmal jährlich vom Verein
WAMS ein Service durchgeführt. Pro Monat würden 120 bis 150 Fahrräder wegen verschiedener
Mängel repariert, sagt
Kurz. Durchschnittlich
würde demnach jedes
fünfte Stadtrad in einem
Monat in die Radwerkstatt kommen.
Bisher wurde die Nutzung auf Forststraßen
und Downhill-Trails in
den allgemeinen Geschäftsbedingungen
nicht ausgeschlossen.
„Wir nehmen den Vorfall
als Anlass, das explizit
hineinzunehmen“, führt
Kurz an. Angedacht sei
eine Einschränkung des
Nutzungsbereichs auf
befestigte Straßen.
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Mit Stadträdern ging es auf die Nordkette.
Forz: Luux Sasdio,/ Screenshot