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Tiroler Tageszeitung

— a)

Bauland zu erschwinglichen Preisen ist in vielen Tiroler Gemeinden rar. Das Land nimmt jetzt die Gemeinden in die Pflicht.

„166 Gemeinden müssen 2026 günstiges Bauland ausweisen“, Seite 4

Foto: Thomas Böhm

166 Gemeinden müssen 2026
günstiges Bauland ausweisen

Weitere 17 Kommunen sind ab kommendem Jahr Vorbehaltsgemeinden. In
ihren Raumordnungskonzepten muss sozialer Wohnbau Vorrang haben.

Von Peter Nindler

Innsbruck - Die Liste ist
druckfrisch und spiegelt die
angespannte Situation in Tirol wider: Die Anzahl jener
Gemeinden, in denen der
Druck auf Grund und Boden
massiv ist, die Grundstückspreise davongaloppieren, es
zu wenig günstiges Bauland
gibt und die Nebenwohnsitz-
Quote über dem Tirol-Schnitt
von 19 Prozent liegt, wird wieder länger. Denn vom Land
Tirol werden diese Kommunen als so genannte Vorbehaltsgemeinden eingestuft.
Zur „Sicherstellung der
Befriedigung des dauernden Wohnbedarfs der Bevölkerung zu leistbaren Bedingungen“ — sofern dieser
nicht anders gedeckt werden
kann - haben die betroffenen
Gemeinden Vorrangflächen
für den sozialen Wohnbau zu
definieren. Oder es gelingt ihnen durch die Vertragsraumordnung bei Neuwidmungen. Dabei können sie sich
bei Bauvorhaben geförderte

Wohnungen sichern oder als
Kompensation für die Widmungtreten die Grundstücksbesitzer einen Teil der Fläche
zu Konditionen der Wohnbauförderung an die Gemeinde bzw. einen gemeinnützigen Bauträger ab.

Bisher gibt es 149 Vorbehaltsgemeinden in Tirol, ab
2026 werden es 166 sein. Sie
müssen dann in der Fort-

’ Damit können sich

die Gemeinden
Baugrundstücke zu
angemessenen Grundkosten sichern.“

LHStv. Josef Geisler/VP

gsreferent;" )

schreibung der örtlichen
Raumordnungskonzepte, die
Leitbilder für die räumliche

Details und Reaktionen

Vorbehaltsgemeinden: Nur 90
von 277 Gemeinden mach-

ten 2023 von Vorrangflächen
Gebrauch. 170 solcher Flächen
gab es, das Gesamtausmaß
beträgt 56,25 Hektar. 2023
wurden 4,25 Hektar neu als
Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau gewidmet.

Zweitwohnsitzquote. In Tirol
sind 145.000 Zweitwohnsitze
gemeldet, die durchschnittliche
Nebenwohnsitzquote beträgt
18,7 Prozent.

Kritik der Grünen: Die grüne
Wohnbausprecherin LA Zeliha
Arslan kritisiert die Tatenlosigkeit, mit der die Landesregierung
dem Ausverkauf Tirols zusieht.
„Das Einzige, was LH Anton
Mattle (VP) einfällt, ist, sich
über die Kreditregeln (KIM-Verordnung) zu beschweren. Dabei
scheitern die Tirolerinnen nicht
an den Kreditvergaberichtlinien,
sonder an den horrenden Preisen.“ Gerade im Bezirk Kitzbühel
werde Wohnraum als reines
Spekulationsobjekt missbraucht.

Seite 4 von 9

Entwicklung sind, die Vorbehaltsflächen festlegen. Allein
im Bezirk Innsbruck-Land erhöht sich die Anzahl von 31
auf 46. Insgesamt gibt es im
bevölkerungsreichsten Bezirk
Tirols 63 Kommunen.

Neben der Ausweisung von
Vorrangflächen gilt in den Vorbehaltsgemeinden darüber
hinaus ein Verbot von neuen Freizeitwohnsitzen, auch
wenn die landesweit erlaubte
Quote von acht Prozent noch
nicht erreicht ist.

Der für die Bodenpolitik zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler
(VP) spricht von einem Nachholbedarf für gewisse Gemeinden. „Wir schaffen damit die Möglichkeit, dass für
die Bevölkerung Wohnraum
zu angemessenen Grundkosten bereitgestellt wird.“

Die Stadt Innsbruck, die
jahrelang säumig war, verhandelt derzeit über die Widmung von 23 Bauland-Grundstücken im Ausmaß von 10,7
Hektar als Vorrangflächen für
den sozialen Wohnbau.