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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_18_Presse_OCR
- S.7
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Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
„Glückliches Innsbruck?“, Seite 22
18.7.2025
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Gezogen hat sich in der gestrigen Sitzung des Innsbrucker Gemeinderats die Debatte über die Wohnungsvergabe
Glückliches Innsbruck?
Debatten, warum die Stadt beim Happy-City-Index abrutschte und was die neue Plattform
für die Wohnungsvergabe bringt. Über Songcontest wurde der Mantel des Schweigens gelegt.
D ije Enttäuschung kam
gleich zu Anfang des
Innsbrucker-Juli-Gemein-
derats: Das wohl aktuellste
Thema auf der Tagesordnung, der Eurovision Song
Contest, um dessen Austragung sich Innsbruck bekanntlich bemüht, wurde auf
den nicht-öffentlichen Teil
der Sitzung verlegt. Die Aufregung der Opposition war
groß: Ausschluss der Bevölkerung, Ausschluss der Medien! „Ich finde das unverschämt, da geht es um Millionen!“, sagte etwa GR Rudi
Federspiel (FPÖ). Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) rechtfertigte: „Wer
lesen kann, ist klar im Vorteil. Die Geheimhaltung
kommt ja von den Medien.“
Denn der ORF verlange Geheimhaltung und das habe er
unterzeichnet, er müsse die
Stadt vor Klagen schützen.
Die Debatte darüber blieb
also hinter verschlossenen
Türen. Wie erwartet wurde
das Finanzierungspaket mit
den Stimmen der Stadtregie-
U
Tiroler Politik
kurz notiert
rung und gegen die Stimmen
der Opposition beschlossen.
Inder aktuellen Stunde,
ausgewählt durch die
Liste Tursky, ging es darum,
was die Menschen in Innsbruck glücklich macht. Vorausgegangen war die Veröffentlichung des Happy-City-
Index. Auf diesem ist Innsbruck massiv abgerutscht:
von der 29-glücklichsten
Stadt auf den 105. Platz
(von insgesamt 200). GR Birgit Winkel (Tursky) ist wenig
verwundert: Von Baustellen
über fehlende Plätze in Kindergärten bis hin zum nicht
bezahlbaren Wohnen sei
klar, warum die Menschen
in Innsbruck nicht glücklich
seien. Während GR Maria
Trinkl (FPÖ) glückliche bzw.
unglückliche Innsbrucker
mit immer weniger deutsch
sprechenden Menschen in
Innsbruck in Zusammenhang brachte — was Dejan
Lukovic (Grüne) dazu veranlasste, die FPO als klar rassistische Partei zu benennen) — brachte Pia Tomedi
(KPÖ) die Grundbedürfnisse, allen voran das leistbare
Wohnen, ins Spiel und GR
Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) die Mobilität: „Zu viel Verkehr in der
Stadt ist ein Auslaufmodell.“ Das habe die erstplatzierte Stadt — Kopenhagen —
längst erkannt.
Für eine Debatte sorgte
auch die Adaptierung des
Wohnungsvergabepro-
gramms, das seit Juni in Betrieb ist. Da müssen nämlich
70.000 Euro nachgeschossen werden, es muss optimiert werden, läuft noch
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nicht reibungslos. Der verantwortliche Vize-BM Georg
Willi (Grüne) erklärte dazu:
Der Quellcode für das Programm wurde von Wien
übernommen, doch in Innsbruck, welches weit weniger
Wohnungen in der öffentlichen Vergabe habe und vor
anderen Herausforderungen
stehe, müssten nun Adaptierungen durchgeführt werden. Doch er betonte: „Was
hier gelungen ist, ist ein
markanter Wechsel im System — von der Zuteilung hin
zu der Auswahl von Wohnungen.“ Dass der Quellcode nicht Open Source (also frei verfügbar) ist, stößt
auf Kritik von GR Christine
Oppitz-Plörer (Tursky), die
von Monopolisierung
spricht. Dem stimmte auch
Evi Kofler (ALi) zu.
Die FPO enthielt sich am
Ende bei der Abstimmung,
dagegen stimmten die Fraktionen Tursky und die KPO.
Somit wurde der Punkt
mehrheitlich angenommen.
Nadine Isser