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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_23_Presse_OCR
- S.10
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Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„‚Der Neubau des MCI ist unverzichtbar!‘“, Seite 16
23.6.2025
MARKUS GASSLER
Tiroler Politik
kurz notiert
akten statt Müärchen!
Das forderte der Vorsitzende des MCI-Aufsichtsrates Oswald Wolkenstein im Zusammenhang
mit dem MCI-Neubau vergangene Woche von der Tiroler Landespolitik. Bei den
Kosten sind Fakten und Mythen besonders weit auseinander — tatsächlich kann
der Neubau um knapp 200
Millionen Euro realisiert
werden. Ein Faktum, das die
Gegmner gerne ignorieren.
Schützenhilfe kam nun
von der Tiroler FPO. „Ich
kann den Aussagen und der
Kritik von Oswald Wolkenstein vollinhaltlich zustimmen. Der Neubau des Management Center Innsbruck
(MCI) ist für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Tirol absolut unverzichtbar. Stattdessen erleben wir eine peinliche Inszenierung, bei der die Landesregierung eine sogenannte Studie verschweigt, die
längst hätte veröffentlicht
werden müssen“, kritisiert
Landesparteichef und Klubobmann Markus Abwerzger.
Lebenszyklusanalyse
ist eine einzige Farce
Es sei ein Skandal, dass die
Landesregierung eine Lebenszyklusanalyse unter
Verschluss halte, die angeblich 864 Millionen Euro
Einsparung bei Sanierung
gegenüber Neubau prognostiziert. Eine Analyse, die
noch dazu zu einem Zeitpunkt erstellt wurde, als
noch keine konkreten Planungen oder Nutzungskonzepte vorlagen. Es handle
sich um eine unvollständige,
nicht überprüfte Studie, die
offensichtlich nur dazu diene, das Projekt zu diskreditieren und den Neubau zu
„Der Neubau des MOI
ist unverzichtbar!“
Schützenhilfe von den Freiheitlichen nach dem Aufschrei von
MCI-Aufsichtsratsvorsitzenden Oswald Wolkenstein. Neos fordern
Aufklärung statt Zahlenspiele, alte Post keine Alternative.
Fotos: Christof Birbaumer
verhindern, glaubt Abwerzger. „Die von LHM Anton
Mattle als Plan B angedachte Sanierung der alten
Hauptpost ist eine Schnapsidee. Massive technische
Mängel bei Heizung, Lüftung und Fluchtwegen machen eine Sanierung unmöglich — das Gebäude ist fast
eine Ruine. Eine Nutzung
als moderne Hochschule ist
aus mehreren Gründen unrealistisch: fehlende Labore
durch Denkmalschutz, keine geeigneten Hörsäle, keine
Mensa und viel zu viele Mieter im Gebäude — insgesamt
ein wirtschaftlicher und pädagogischer Rückschritt“,
betont Markus Abwerzger.
Die Tiroler Landesregierung müsse nun Transparenz schaffen und endlich
den Mut haben, klare Entscheidungen zum Wohle
unseres Wirtschafts- und
Wissenschaftsstandorts zu
treffen. „Würde sie auf den
Bau des unnötigen Fern-
Sind sich beim
MCI-Neubau einig:
FPÖ-Obmann
Markus Abwerzger
und LA Susanna
Riedlsperger von
den Neos.
pass-Scheiteltunnels verzichten, wäre der MCI-Neubau praktisch schon ausfinanziert“, ätzt Abwerzger.
Sämtliche Experten sind
gegen die alte Hauptpost
Scharfe Kritik kommt auch
von den Neos. „Die MCI-
Causa zeigt einmal mehr,
wie Politik nicht funktionieren darf“, sagt LA Susanna
Riedlsperger, „OVP und
SPO verschleiern zentrale
Informationen, verweigern
Aufklärung und stützen ihre
Entscheidung auf eine Lebenszyklusanalyse, die niemand sehen darf.“ Trotzdem spricht die Landesregierung von Einsparungen
in der Höhe von 864 Millionen Euro: „Dass man mit
derart unhaltbaren Zahlen
ein Projekt dieser Größenordnung stoppt und gleichzeitig jede öffentliche Prüfung verweigert, ist ein
Skandal“, sagt Riedlsperger.
„Wir haben daher im Land-
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Fotos: Neos
tag einen Antrag eingebracht, der die sofortige Offenlegung dieser Analyse
fordert. Doch dieser Antrag
wurde von OVP und SPO in
den Ausschüssen abgelehnt,
mit der absurden Begründung, die Causa MCI hätte
sich ohnehin erledigt. Daher
gäbe es keinen Grund, sich
mit dem Thema noch länger
zu befassen. Das ist nicht
nur verantwortungslos, sondern offenbart auch ein bedenkliches Verständnis von
demokratischer Kontrolle.“
Keine Alternative ist auch
für sie die Sanierung der alten Hauptpost: „Die Landesregierung will uns weismachen, dass ein voll indexierter, vom Totalunternehmer gedeckelter Neubau
nicht leistbar sei. Gleichzeitig strebt sie eine Sanierung
an, die laut Experten weder
technisch noch wirtschaftlich tragfähig ist. Das ist
nicht nur finanziell fahrlässig, sondern unredlich.“