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Jahr: 2025

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- S.13

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Kronenzeitung

„MCI: Fakten statt Märchen“, Seite 24

MOI: Fakten statt Märchen

Aufsichtsratsvorsitzender Oswald Wolkenstein: „Das MCI verdient mehr Seriosität und

Ehrlichkeit!“ Und warum das alte Hauptpostgebäude auf gar keinen Fall eine Alternative ist.

>

MARKUS GASSLER

Tiroler Politik
kurz notiert

I n Neubau des Manage-

ment Center Innsbruck
(MCI) kursieren zahlreiche
falsche Zahlen, Märchen
und verkürzte Darstellungen. Daher meldet sich nun
der Vorsitzende des MCI-Aufsichtsrates, Oswald Wolkenstein, zu Wort, räumt mit
Falschmeldungen auf und
hat die Fakten.

® Fakt 1: Der Neubau kostet
rund 200 Mio. Euro — alles
andere ist falsch. Die vom
Totalunternehmer garantierten Gesamtkosten des
Projekts belaufen sich auf
195 Mio. Euro, inklusive Laborausstattung und voll ausgebautem Dachgeschoß.
Dieser Betrag ist zu Ende indexiert. Heißt: Alle bis zur
Fertigstellung entstehenden
Steigerungen werden vom
Totalunternehmer getragen.
Doch nach dem Motto „Wer
bietet mehr?“ versuchen bestimmte Kreise, die Baukosten im Monatsrhythmus
nach oben zu reden und
schreiben. Das ist unseriös!

Wie soll man sich 864
Millionen Euro sparen?

® Fakt 2: Die Lebenszyklusanalyse ist nicht nachvollziehbar. Im Auftrag des Landes wurde eine sogenannte
Lebenszyklusanalyse erstellt, die eine Kostenersparnis von unglaublichen 864
Millionen Euro prognostiziert - für den Fall, dass statt

der aktuellen Diskussion rund um den

eines Neubaus eine Sanierung der bisherigen MCI-
Standorte erfolgt. „Diese
Analyse wurde zu einem
Zeitpunkterstellt, als zentrale Fragen wie Nutzung, Flächenbedarf, Standortwahl,
Bauweise und Projektumfang im Sanierungsfall noch
völlig offen waren. Sie
stammt aus der Amtszeit von
LHStv. Georg Dornauer und
wurde bis heute nicht zur öffentlichen oder fachlichen
Überprüfung freigegeben“,
bedauert Wolkenstein. Wie
könne man einen seriösen
Kostenvergleich anstellen,
wenn noch gar nicht klar war,
was verglichen werden soll?
Andere fertig gestellte
bzw. im Bau befindlichen
Hochbauprojekte in Innsbruck wurden bzw. werden
deshalb neu errichtet, da deren so genannte Lebenszyklusanalysen zu völlig anderen
Ergebnissen kommen. Da
die kolportierte aber noch
nicht veröffentlichte Analyse
des Landes zum MCI zur Ab-

<

Oswald Wolkenstein, Aufsichtsratschef des

sage des Neubauprojektes
führte, wird sich der Vorsitzendedes Aufsichtsrates weiter um die zur Verfügungstellung dieser Analyse zum Gegencheck bemühen. „Das ist
man nicht nur dem MCL,
sondern auch der heimischen
Bauwirtschaft schuldig“,
sagt Wolkenstein.

Die Alte Post ist baulich
gesehen fast eine Ruine

®© Fakt 3: Sanierung des
Standorts MCI IV (ehemalige Hauptpost) zum Zwecke
einer Internationalen Hochschule ist derzeit unrealistisch. „Das Gebäude der chemaligen Hauptpost ist mit
rund 8000 m? derzeit der
größte MCI-Standort. Der
bauliche Zustand ist laut Experten jedoch bedenklich:
Begehungen zeigen massive
technische Mängel, insbesondere bei Heizung, Lüftung, Erschließung und
Fluchtwegbreiten“, sagt der
MCI-Aufsichtsratschef.
Eine moderne Hochschul-

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MCI, räumt mit einigen Märchen, die immer
wieder großformatig gestreut werden, auf.

nutzung sei aus mehreren
Gründen nicht realisierbar:
1. Keine geeigneten Labore
aufgrund von Denkmalschutz und fehlender technischer Infrastruktur. 2. Keine
ausreichend großen Hörsäle
oder Auditorien (erforderlich: 120 bis 150 Personen).
3. Keine Mensa sowie fehlende Lern-, Projekt-, Start-upund Aufenthaltsflächen. 4.
Zu viele Mieter. 60 (!) verschiedene Mieter im Gebäude, die weiterhin bleiben sollen — da sei eine homogene
MCI-Nutzung unmöglich.
„Die Vorstellung, dieses Gebäude dauerhaft zu sanieren
und als ernsthafte Alternative zum geplanten Campus zu
nutzen, ist wirtschaftlich,
akademisch, _ pädagogisch
und baulich nicht tragfähig.
Sie würde die Zersplitterung
der MCI-Standorte nicht 1ösen, vergeudet Steuergeld
oOhne erkennbaren Nutzen —
und wäre ein Rückschritt um
Jahre“, schließt AR-Vorsitzender Wolkenstein.

Fotas: Chıstof Birbaumer: Andıe Schönherr