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Jahr: 2025

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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„‚Stau‘ im Wohnungsservice“, Seite 25
13.6.2025

„Stau“ im Wohnungsservice

Innsbruck hat die Kriterien für den Zugang zu einer Stadtwohnung gelockert - und kämpft
jetzt offenbar mit einem Ansturm an Interessenten und Betroffenen: Diese haben Fragen.

er angebliche oder tat-
D sächliche Wohnungs-

„notstand in Innsbruck:
Seit Übersiedlung des städtischen Amtes für Wohnungsvergabe ist er so sichtbar wie
nie zuvor. Vor kurzem bildete sich in den Räumlichkeiten in der Bürgerstraße eine
Warteschlange, die bis auf
den Gehsteig reichte und
sich dort weiter meterweit
fortsetzte.

Der Stau ist offenbar eine
Folge einer größeren „Systemumstellung“ im Innsbrucker Wohnungswesen:
Einerseits wurden die Vergabekriterien gelockert, was
den Kreis der Antragsberechtigten erweiterte. Andererseits wurde eine Vergabeplattform im Internet ins
Leben gerufen, das die Vergabe schneller und transparenter gestalten soll und mit
weniger Bürokratie auskommt. So können sich beispielsweise Interessenten
aktiv eine passende Wohnung aussuchen, anstatt diese wie bisher vom Amt zugewiesen zu bekommen.

Die Vergabeplattform
ging Anfang Juni online, in
etwa zeitgleich erfolgte die
Übersiedlung des Amtes für
Wohnungsservice vom 2.
Stock im Rathaus ebenerdig
in die Bürgerstraße. Bewohner und auch Wohnungswerber wurden per Post und
E-Mail über die umfassenden Neuerungen informiert.

Viele Neuerungen: „Da
bleiben Fragen offen“

Das könnte eine Erklärung
sein für den jüngsten Stau
im Innsbrucker Wohnungsamt. Viele scheinen überfordert zu sein. „Es ist klar,
dass so ein umfassender Systemwechsel viele Fragen
aufwirft“, sagt dazu Benjamin Plach, SP-Stadtparteichef und Vorsitzender des
Innsbrucker Wohnungsaus-

M

Der Mitarbeiterstand im Wohnungsamt wurde aufgestockt - trotzdem hakt es zeitweise

©

Auch im Rathaus war
immer wieder mal viel los,
wie man anhand der
Wartenden im Gang
ablesen konnte.

Wohnungsausschuss-Obmann B. Plach

Alle haben bezüglich des
Systemwechsels im Amt
für Wohnungsservice Post
bekommen. Dabei wurden
viele Fragen aufgeworfen.

Benjamin Plach

schusses. Die bislang bei
ihm eingelangten Rückmeldungen reichen von zustimmend bis ablehnend. In seiner Funktion hat er die neuen Richtlinien entscheidend
mitverhandelt. Man habe
sich bemüht, verschiedenste

Fälle schwieriger Wohnsituationen durch die Reform
abzudecken. Im Klartext:
Das Amt ist für fast alles zuständig, in den Ausschuss
schaffen es nur noch besondere Fälle. Ob sich die Zahl
der Wohnungssuchenden,

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die in den letzten Jahren
stets zwischen 2000 und
2500 pendelte, entscheidend
erhöht hat, könne er, Plach,
nicht sagen: „Da muss ich an
den politisch zuständigen
Vize-BM Georg Willi verweisen. Wir sehen aber seit
längerem erhöhten Druck
am Wohnungsmarkt.“

Die _Zugangsvoraussetzungen für eine Stadtwohnung in Innsbruck lauten
nun: Vier Jahre Wohnsitz in
Innsbruck statt wie bisher
fünf, zudem reicht nun statt
einer Ssechsjährigen _ eine
vierjährige, auch geringfügige Beschäftigung.

Philipp Neuner