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Jahr: 2025

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- S.16

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tirol.orf.at

Umsetzung für Gedenkort bei früherem NS-Lager startet

Bereits am Donnerstag, also genau am Jahrestag des Kriegsendes vor
80 Jahren, wurde mit einem Festakt im Innsbrucker Stadtteil
Reichenau offiziell die Umsetzung der künftigen Gedenkstätte beim
Standort des dortigen NS-Lagers gestartet. Dabei wurden die ersten
Prototypen der dort geplanten „Namenssteine“ enthüllt, die an die
Opfer des Lagers erinnern sollen. „Es ist ein kraftvolles gemeinsames
Zeichen gegen das Vergessen und ein Engagement für die
Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit - im Interesse einer
besseren Zukunft“, betonte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖvP) in
seiner Rede.

Der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber ergänzte: „80
Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur schaffen wir einen neuen Ort
des Gedenkens - und widmen ihn allen Menschen, die im
Lagerkomplex Reichenau und darüber hinaus ermordet wurden.“ Mit
den Namenssteinen solle den Opfern wieder ihre Menschlichkeit
zurückgegeben werden. Durch die historische Aufarbeitung liegen
erstmals die Namen und biografischen Daten von 114 Menschen vor,
die in dem Innsbrucker NS-Lager ermordet wurden.

Jeffrey Wisnicki, ein Enkel von Jakob Justman, enthüllte mit LH Mattle und Bürgermeister Anzengruber die ersten Namenssteine

Namensstein für Jakob Justman enthüllt

Bei dem Gedenkakt am Donnertag wurde auch ein erster Namensstein
enthüllt, der Jakob Justman gewidmet ist. Er wurde im April 1944 im
Lager Reichenau ermordet. Der aus Polen stammende Jude war
zusammen mit seiner Tochter Leokadia nach Tirol gekommen,
nachdem die beiden aus polnischen Ghettos geflüchtet waren. Vater
und Tochter konnten zunächst unter falscher Identität leben, bis sie
nach einem Verrat von der Gestapo verhaftet wurden.

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